2019 feierte ich mein 15-jähriges Wikiläum.

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Angemeldet bin ich seit 15. Juli 2004. Auch wenn viele meinen bürgerlichen Namen hier kennen und in manchen Kontexten eine Identifizierung nahe liegt, widerspreche ich ganz entschieden jeder Aufdeckung meiner Anonymität.


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Aus einer Löschdiskussion: Schulen sind stets relevanter als Bahnhöfe

Sie sind lieux de mémoire unserer Lebenswelt, denn wir sind immer auch - je älter, desto intensiver - in Schul-Geschichten verstrickt (frei nach Wilhelm Schapp), die sich in unserem Gedächtnis festhaken, nicht loslassen, uns immer wieder beschäftigen. Ob nostalgischer Rückblick oder fortwährendes Ressentiment, wir entkommen unter keinen Umständen unserer Bildung oder ihrem Fehlen. Die Institution, das Gebäude mit seinem eigentümlichen Geruch, wird bei der Wiederbegegnung und sei es auch nur im Stadtbild, wenn wir daran rasch oder gemessenen Schritts vorübergehen, zu einer Proustschen Madeleine, in der sich der Geschmack der frühen Jahre verkörpert. Das Schul-Haus mit seinen langen, womöglich kafkaesken Fluren, hat uns viele Jahre behaust, und mag es auch zweifelhaft sein, dass durch seine Fenster stets das Licht des Wissens auf uns fiel, so war es doch ein Ort, an den sich starke Gefühle festkrallten. Und die Mitschülerinnen und Mitschüler, sie waren meist mehr als eine soziale Gruppe. Denn sie waren unentrinnbar, in den vielfältigsten kontingenten Formen beglückendes Widerfahrnis oder Erfahrung Unterm Rad. In Klassentreffen zelebrieren wir die Erinnerung an Begeisterung - oder Stumpfsinn. Nicht selten kommt es vor, dass diejenigen, die sich in den ersten Jahren nach dem Schulabschluss oder Schulende, denn nicht jeder hat einen qualifizierenden Abschluss geschafft, nicht blicken ließen, dann aber nach vielen Jahren doch erscheinen, um die eigene Schulzeit gemeinsam ins Gedächtnis zu rufen und zugleich auf dem Smartphone Fotos von Haus, Auto und Boot vorzuweisen; es fehlte gerade noch, dass sie ein paar Orangenbaumblätter vom eigenen Weg mit beiläufigem Understatement auf dem Tisch verstreuten. Wer wie ich in den 1960er die Grundschule besuchte, weiß noch von körperlicher Züchtigung zu berichten, die es auch noch im Gymnasium gab. Du bekommst in Sport eine 6, die ist schön rund so wie du, sagte der Sportlehrer bei der Notenvergabe zu dem deutlich übergewichtigen Mitschüler, der wie ein nasser Sack gerade am Seil gehangen hatte, nicht imstande, hurtig hochzuklettern, wie es die Asse in Sachen Leibesübungen vermochten. Der gleiche Lehrer unterrichtete auch Englisch und hatte die Angewohnheit, bei Verstößen gegen seine strengen Regeln in unserer Knabenklasse die Missetäter an den kurzen Haaren nahe den Ohren zu fassen und schmerzhaft hochzuziehen. Da war der mit Kreide werfende Mathematiklehrer harmlos dagegen. Aber es gab auch Lehrer, die beeindruckt und gefördert haben, die gleichsam als bunte Tupfer aus dem grauen Kollegium herausstachen. Wenn ich mich einigermaßen gewandt ausdrücken kann, so verdanke ich das neben viel Lektüre von Büchern und Zeitungen nicht zuletzt meinem Deutschlehrer, der mich zum Abitur geführt hat und den ich mochte, obwohl ich manchmal, jetzt kann ich es ja zugeben, Formulierungen in die Aufsätze schrieb, von denen ich wusste, dass sie gut bei ihm ankamen. Neulich hat er mich angerufen, das ins Auge gefasste Treffen platzte aber leider, da ich weitab der einstigen Heimat lebe. Die Zeit läuft ab und altersmilde verklären wir die Schulzeit, betonen die Bildung - "Der wahre Zweck des Menschen [...] ist die höchste [...] Bildung seiner Kräfte zu einem Ganzen", schrieb Wilhelm von Humboldt - statt der oft genug stupiden Wissenshuberei. Obwohl ich Chemie hasste, habe ich mir bis heute als denkbar nutzloses Detail gemerkt, dass Bor-Derivate ikosaedrisch kristallisieren. Die Schule war ein Lebens-Mittelpunkt, dem wir nicht entfliehen konnten, der uns in wie in einem Strudel in kreisender Bewegung fest hielt, bevor uns der Abfluss mehr oder minder schwungvoll in die Kanalisation des Berufslebens ausspuckte. Enttäuschungen, Mobbing, Hass fanden nicht zuletzt in der Schule statt, sie sind Prägestempel, die sich uns einschrieben, neben die familiäre Situation tretend und häufig konfliktreich mit ihr in Beziehung stehend. Dann aber auch schöne Freundschaften, erlebte Solidarität, vielleicht auch der erste Kuss in einem versteckten Winkel - es war ein Gemisch aus Ängsten, niederschmetternder Langeweile und seltenem Glück. Man spricht nicht groß mit anderen darüber, aber man ertappt sich doch dabei, wie man nach den Schulen, die man besucht hat, googelt und dann doch verstohlen überprüft, ob die allzu sehr mit seinem Leben verzahnte Anstalt einen Artikel in der größten Online-Enzyklopädie hat und was da zu lesen steht. Quelle

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