Benutzer:Herr Andrax/Der Diderot-Club für eine freie Wikipedia

„Dieses Werk wird sicher mit der Zeit eine Umwandlung der Geister mit sich bringen, und ich hoffe, dass die Tyrannen, die Unterdrücker, die Fanatiker und die Intoleranten dabei nicht gewinnen werden. [...]“

Diderot über die aufklärerische Aufgabe der Enzyklopädie.

Vorwärts, unter Freien ist schließlich alles erlaubt!
frei nach Katharina der Großen, die Diderot aufforderte, über Tabus zu reden.[1]

Liebe Freie unter den Enzyklopädist_innen,

Wikipedia ist eine freie Zusammenkunft von Autorinnen und Autoren. In diesem Sinne ist es mir ein Anliegen, mit Interessierten über die Bedingungen unserer Arbeit zu diskutieren und alle Probleme anzusprechen, die unsere Arbeit an der Erstellung der Enzyklopädie Wikipedia betreffen.

Der Hintergrund für diese Initiative sind für mich Strukturen in der Wikipedia, die weder unserer Arbeit noch der Entwicklung des Projektes entsprechen. Aus meiner Sicht wird zu viel verwaltet und zu wenig über inhaltliche, unser Arbeit betreffende Fragen diskutiert. Schon strukturell fehlt für eine offene Ansprache von Problemen und der nötigen Diskussionen ein Forum. Für Konflikte mit den Bedingungen unserer Arbeit scheint die Institution der Administratoren überfordert zu sein und ist auf verschiedener Ebene auch nicht die richtige Adresse, wenn es um die Situation der Autoren und Autorinnen geht. Wer also fragt nach unseren Bedingungen, unseren Rechten und unseren Bedürfnissen, wenn nicht wir selbst? So verstehe ich diese Initiative auch als ein Gegengewicht zu dem Bürokratismus und Formalismus der Institution der Administratoren, für dessen Kritiklosigkeit, Selbstgefälligkeit und Unbeweglichkeit der Begriff der Adminpedia die Runde macht.[2]

Besonders schmerzlich ist es, wenn neue wie erfahrene Autor_innen mit ihren Problemen im Regen stehen gelassen, gemobbt und gedankenlos gemaßregelt werden. Viele werden inaktiv oder verlassen das Projekt. Gerade für sie wünsche ich mir eine Anlaufadresse hier.

Kritik und Reflexionen über das Projekt scheinen zusehends von Admins und dem Verein nicht gewünscht. Es hat sich unter Wichtigtuern und Hurra-Wikipedianern innen wie außen[3] eingebürgert, gegen Kritik und offene Meinung nicht nur ignorant, sondern auch repressiv [4] und aggressiv vorzugehen. Für ein offenes und freies Projekt ist diese Kultur der Arroganz tödlich. Deshalb, Vorwärts, unter Freien ist schließlich alles erlaubt!

-- andrax 09:24, 12. Jan. 2008 (CET)

  1. Zu den Gönnern Diderots gehörte Katharina die Große von Rußland, die ihn einlud, die Enzyklopädie in Sankt Petersburg oder Riga zu vollenden, wenn ihn der Zensor in Paris daran hindern sollte. ... Am meisten imponierte dem Philosophen die Kaiserin, als sie ihn aufforderte, auch über Tabus offen mit ihr zu sprechen: „Vorwärts, Herr Diderot, unter Männern ist schließlich alles erlaubt!“ [1] Ich interpretiere ihre Aussage mal auch als eine Kritik an der Konstruktion des Männlichen und an einem bestimmten männlichen Freiheitsbegriff, der uns hier in der Wikipedia ja leider nicht unbekannt ist. D.h. "es ist nicht alles erlaubt", aber es ist jede Anstrengung erlaubt, die Unfreiheit zu beenden oder zu verhindern hilft.
  2. Admins machen einen leider notwendigen Job und haben von jeher meine Unterstützung und die sollten sie auch von allen Autor_innen haben. Angesichts ihre schlechten Arbeitsbedingung sollten auch sie in der Lage sein, diese zu besprechen und um Verbesserungen sich bemühen. Sie hätten dazu das Forum Wikipedia:Administratoren/Notizen. Finden die Probleme und Wünsche der Autoren und Autorinnen dort ihr Gehör? Ein Betriebsrat für Autorinnen und Autoren kann deren Forum sicher nicht sein. Auch ein in meinen Augen wünschenswerter Betriebsrat für Administrator_innen wird sich dort nicht etablieren können.
  3. Statement User:Marcus Cyron [2], Reaktionen: Blog Günter Schuler "Wikipedia inside" [3], his.net: Wikipedia: freies und unfreies Wissen? [4]
  4. [5], [6]

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