Begunje na Gorenjskem (deutsch Vigaun) ist ein Ort in der Gemeinde Radovljica in der Region Oberkrain (Gorenjska) in Slowenien. Er liegt am Fuße des Berges Begunjščica (2063 m), einem Gipfel der Karawanken.

Begunje na Gorenjskem
Wappen von Begunje na Gorenjskem
Begunje (Slowenien)
Begunje (Slowenien)
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Oberkrain / Gorenjska
Statistische Region Gorenjska (Oberkrain)
Gemeinde Gemeinde Radovljica
Koordinaten 46° 23′ N, 14° 12′ OKoordinaten: 46° 22′ 34″ N, 14° 12′ 4″ O
Höhe 577 m. i. J.
Einwohner 975 (2005)
Kfz-Kennzeichen KR
Struktur und Verwaltung
Website
Begunje na Gorenjskem

Geschichte Bearbeiten

Bereits in der Jungsteinzeit wurde die Höhle Zijalka bewohnt, es gibt aber auch Nachweise über Niederlassungen in der frühen Bronzezeit bis zur Eisenzeit.

Im Nationalmuseum wird ein in der Kirche gefundener römischer Grabstein aufbewahrt. Funde aus der römischen Zeit gibt es auch in Poljče und Slatnam, wo 422 römische Münzen aus dem 2. Jahrhundert entdeckt wurden.

Bis zum Ende des Habsburgerreichs gehörte die Ortschaft zum Kronland Krain, wobei Begunje eine selbständige Gemeinde im Gerichtsbezirk Radmannsdorf (politischer Bezirk Radmannsdorf) bildete.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Burg Stain
 
Schloss Katzenstein

Schloss Katzenstein Bearbeiten

In der Nähe von Begunje im Tal der Draga befindet sich die Ruine der im 13. Jahrhundert erbauten Burg Stain (grad Kamen oder Burg Stein), die im 18. Jahrhundert verlassen wurde, als die Bewohner in das günstiger gelegene Schloss Katzenstein (grad Kacenštajn oder auch Begunjska graščina) im Ortszentrum umzogen. In diesem Schloss aus dem 16. Jahrhundert, das dann in der Zeit des Königreichs Jugoslawien als Frauengefängnis diente, befand sich von 1941 bis 1945 das Gestapo-Hauptquartier von Gorenjska (Oberkrain). Hier wurden insgesamt 12.134 Personen festgehalten. 1282 Gefangene wurden erschossen, andere landeten in deutschen Konzentrationslagern (u. a. 989 in Mauthausen). Am 4. Mai 1945 wurden die verbliebenen Gefangenen von Partisanen befreit. Der von einer hohen Mauer umgebene Garten wurde 1953 nach Plänen von Edvard Ravnikar zur Gedenkstätte umgestaltet.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente Schloss Katzenstein als „Straf- und Besserungsanstalt“,[1] in der neben slowenischen Gegnern der neuen Machthaber auch 43 Österreicher aus Kärnten festgehalten wurden.[2] Später diente es als Polizeischule. Das Schloss Katzenstein beherbergt heute eine Einrichtung für geistig Behinderte.[1]

Kirchen Bearbeiten

Auf einem Hügel liegt die Kirche zum Hl. Peter (Sveti Peter), erbaut Ende des 15. bzw. Anfang des 16. Jahrhunderts. Einige noch wenige erhaltene Fresken entstanden zwischen 1530 und 1540.

Im Ortszentrum befindet sich die erstmals 1403 erwähnte Kirche zum Hl. Ulrich (Sveti Urh). Die heutige Form und das Aussehen entstanden zwischen 1740 und 1743.

Gedenkstätten Bearbeiten

In Begunje na Gorenjskem existieren mehrere Massengräber aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und danach. Sie befinden sich im Schlosspark und im Draga-Tal östlich des Ortes.[3][4]

Besonderheiten Bearbeiten

Bekannt ist der Ort als Firmensitz des Ski- und Yachtherstellers Elan sowie als Heimat bzw. Geburtsort der Musiker Slavko Avsenik und dessen Bruder Vilko Ovsenik.

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Begunje – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Der Dorfweg, Station 4: Das Schloss und Friedhof sowie Der Lambertweg, Station 5: Das Draga Tal. Offizielle Website von Begunje, abgerufen am 27. August 2016.
  2. Amtliche Darstellung der Verschleppungen von Zivilpersonen aus Kärnten im Jahre 1945 durch Angehörige der jugoslawischen Partisanenverbände sowie des Schicksals der in Oberkrain vermissten Zivilbeamten aus Österreich. Verfasst von der Sicherheitsdirektion für das Bundesland Kärnten. Zl. 500/g/SD/52/A. 80 Seiten.
  3. Mass Grave Kacenštajn Castle - Begunje na Gorenjskem - TracesOfWar.com. Abgerufen am 14. Juni 2023 (englisch).
  4. Spomenik Database | Hostage's Cemetery in Begunje. Abgerufen am 14. Juni 2023 (englisch).