Ballbreaker (umgangsspr. engl. für etwa „Mannweib“) ist das zwölfte internationale Studioalbum der australischen Hard-Rock-Band AC/DC. Die Erstveröffentlichung fand am 22. September 1995 statt, 2005 erschien eine neu gemasterte Ausgabe. Es war das erste Studioalbum der Band seit The Razors Edge, das 1990 erschien.

Ballbreaker
Studioalbum von AC/DC

Veröffent-
lichung(en)

22. September 1995

Label(s) Elektra Records

Format(e)

CD, LP, MC

Genre(s)

Hard Rock, Bluesrock

Titel (Anzahl)

11

Länge

49:47

Besetzung

Produktion

Rick Rubin, Mike Fraser

Chronologie
Live
(1992)
Ballbreaker Bonfire
(1997)

Hintergrund Bearbeiten

Beim Album mitgewirkt hat der frühere Schlagzeuger Phil Rudd, der 1983 die Band wegen Alkoholproblemen verlassen hatte.[1] Die Lieder Hard as a Rock, Cover You in Oil, und Hail Caesar wurden zudem als Single veröffentlicht.

Das Album wurde produziert von Rick Rubin, der auch die Single Big Gun produzierte, die 1993 auf dem Soundtrack zu dem Arnold-Schwarzenegger-Streifen Last Action Hero erschien. Auf Veranlassung von Rubin benutzte der Bassist Cliff Williams Flatwound-Saiten.[2]

Die Texte zu Ballbreaker wurden wie meist üblich von den Young-Brüdern verfasst und enthalten sexuelle Anzüglichkeiten und Doppeldeutigkeiten (etwa „she looks so fine I'll make her wet, I'll make her mine“ aus dem Lied Cover You in Oil).[3]

Tournee Bearbeiten

 
Sänger Brian Johnson während eines Konzertes der Ballbreaker World Tour (1996)

Die Ballbreaker World Tour war die erste Tournee der Band seit fünf Jahren und wurde ähnlich groß wie die vorhergehende Tour angelegt. Das erste Konzert fand in Nordamerika am 12. Januar 1996 in Greensboro, North Carolina, USA, im Greensboro Coliseum statt. Dort tourte die Band bis einschließlich 4. April 1996, bis sie die Tournee nach Europa führte, wo AC/DC zwischen 20. April 1996 und 13. Juli 1996 zahlreiche Konzerte spielten. Dieser Tourabschnitt beinhaltete auch 12 Deutschlandauftritte. Anschließend wurde die Tournee in Nord- und Südamerika sowie auch in Australien und Neuseeland fortgesetzt.

Während der Tournee entstand auch der Konzertfilm No Bull, der am 10. Juli 1996 in der spanischen Hauptstadt Madrid aufgezeichnet wurde.

Setlist Bearbeiten

  1. Back in Black
  2. Shot Down in Flames
  3. Thunderstruck
  4. Girls Got Rhythm
  5. Hard as a Rock
  6. Shoot to Thrill
  7. Boogie Man
  8. Hail Caesar
  9. Hells Bells
  10. Dog Eat Dog
  11. The Jack
  12. Ballbreaker
  13. Rock and Roll Ain’t Noise Pollution
  14. Dirty Deeds Done Dirt Cheap
  15. You Shook Me All Night Long
  16. Whole Lotta Rosie
  17. T.N.T.
  18. Let There Be Rock

Zugaben:

  1. Highway to Hell
  2. For Those About to Rock (We Salute You)[4]

Titelliste Bearbeiten

  1. Hard as a Rock (Angus Young, Malcolm Young) – 4.27
  2. Cover You in Oil (Angus Young, Malcolm Young) – 4:33
  3. The Furor (Angus Young, Malcolm Young) – 4:10
  4. Boogie Man (Angus Young, Malcolm Young) – 4:07
  5. The Honey Roll (Angus Young, Malcolm Young) – 5:35
  6. Burnin’ Alive (Angus Young, Malcolm Young) – 5:06
  7. Hail Caesar (Angus Young, Malcolm Young) – 5:14
  8. Love Bomb (Angus Young, Malcolm Young) – 3:14
  9. Caught With Your Pants Down (Angus Young, Malcolm Young) – 4:15
  10. Whiskey on the Rocks (Angus Young, Malcolm Young) – 4:35
  11. Ballbreaker (Angus Young, Malcolm Young) – 4:31

Rezeption Bearbeiten

Das Album erreichte Platz 4 in den US-Charts und Platz 6 in den UK-Charts. In Australien war es gar das erste Studioalbum der Band seit Back in Black (1980), das es auf die Spitzenposition geschafft hat. Weiterhin auf Platz 1 schaffte es Ballbreaker in Schweden und der Schweiz, in Österreich und Neuseeland platzierte es sich jeweils auf Position 2. Es holte Doppelplatin in den USA sowie Gold in Deutschland, wo es Platz 4 erreichte.

Eher negativ äußerte sich die einschlägige Presse über das erste Studioalbum seit fünf Jahren, so bezeichnete Götz Kühnemund von Rock Hard das Album als enttäuschend, nicht mit den Klassikern vergleichbar und kritisierte vor allem die stimmliche Leistung von Sänger Brian Johnson, dem man sein Alter wohl anmerke.[5] Jancee Dunn vom Rolling Stone stellte vor allem heraus, dass das Album eher überraschungsarm, textlich in Bezug auf sexuelle Anspielungen zudem fast schon eindeutig doppeldeutig sei.[6] Die HiFi-Zeitschrift Audio urteilte: „So unverrückbar wie der australische Fels Ayers Rock stehen auch AC/DC als Monument in der Hardrock-Landschaft. Die Band aus „Down Under“ kultiviert seit Jahren derben Hard- und Heavy-Sound mit klirrenden Gitarren, knalligen Drums und kreischendem Gesang. Auch auf Ballbreaker bleiben sich Angus Young und seine Kumpel treu. Das musikalische Schwermetall-Menü birgt zwar keine Überraschungen, mundet aber dank solider Heavy-Hausmannskost bei rustikalen Tanzfeten allemal. Auf Hits wie Highway to Hell wartet man allerdings vergeblich.“[7] Weiterhin äußerte man sich in der Stereoplay wie folgt: „Knapp 20 Jahre nach High Voltage stehen AC/DC immer noch gewaltig unter Strom. Frisch motiviert und angespornt vom Kultproduzenten Rick Rubin, geriet ihnen Ballbreaker, das erste Studioalbum seit fünf Jahren, zu einem kraftvollen Statement. Die Musik ist rauh und ungeschliffen, ganz im Rocksound der Siebziger gehalten – und so energiegeladen wie damals. Hard as a Rock gehen die australischen Metall-Vorarbeiter dabei zu Werke. Angus Young spielt auf The Furor furiose Gitarrenläufe, und Brian Johnson strapaziert seine Stimmbänder im bluesigen Boogie Man oder der Stadion-Hymne Hail Caesar bis an die Grenzen. Da hilft zur Kühlung dann nur noch Whiskey on the Rocks – ein weiteres Highlight auf Ballbreaker.“[8]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. AC/DC – Maximum Rock and Roll: The Ultimate Story of the World's Greatest Rock-and-Roll Band, von Murray Englehart, Arnaud Durieux, HarperCollins USA, ISBN 0-06-113391-4.
  2. Nathan Brackett, Christian Hoard (Hrsg.): The New Rolling Stone Album Guide. 4. Auflage. Fireside, 2004, ISBN 0-7432-0169-8, S. 4 (AC/DC:Ballbreaker).
  3. Cover you in oil (Memento vom 20. September 2010 im Internet Archive)
  4. AC/DC Setlist at Plaza de Toros de Las Ventas, Madrid. Abgerufen am 13. August 2017.
  5. Götz Kühnemund: AC/DC: Ballbreaker. In: Rock Hard. Nr. 101, 1995 (Rezension [abgerufen am 31. Mai 2008]).
  6. Jancee Dunn: AC/DC: Ballbreaker (Review). In: Rolling Stone. 16. November 1995, abgerufen am 31. Mai 2008 (englisch).
  7. Audio.de Musikkritik: AC/DC – Ballbreaker (Memento vom 3. März 2014 im Internet Archive) (15. Oktober 1995, abgerufen am 17. September 2012).
  8. Stereoplay.de Musikkritik: AC/DC – Ballbreaker (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) (15. November 1995, abgerufen am 17. September 2012).