Asterion

Stern im Sternbild Jagdhunde
Stern
Asterion (β CVn)
AladinLite
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Jagdhunde
Rektaszension 12h 33m 44,55s [1]
Deklination +41° 21′ 26,9″ [1]
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit 4,24 mag [1]
Spektrum und Indices
B−V-Farbindex +0,59 [2]
U−B-Farbindex +0,05 [2]
R−I-Index +0,31 [2]
Spektralklasse G0 V [1]
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (6,3 ± 0,1) km/s [3]
Parallaxe (118,49 ± 0,20) mas [4]
Entfernung (27,53 ± 0,05) Lj
(8,44 ± 0,01) pc  [4]
Visuelle Absolute Helligkeit Mvis +4,61 mag [Anm 1]
Eigenbewegung [4]
Rek.-Anteil: (−704,75 ± 0,13) mas/a
Dekl.-Anteil: (292,74 ± 0,14) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Masse (~1) M [5]
Radius (1.03) R [5]
Leuchtkraft

(1.18) L [5]

Effektive Temperatur (5880) K [5]
Alter (~7) Mrd. a [5]
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnungβ Canum Venaticorum
Flamsteed-Bezeichnung8 Canum Venaticorum
Bonner DurchmusterungBD +42° 2321
Bright-Star-Katalog HR 4785 [1]
Henry-Draper-KatalogHD 109358 [2]
Gliese-Katalog GJ 475 [3]
Hipparcos-KatalogHIP 61317 [4]
SAO-KatalogSAO 44230 [5]
Tycho-KatalogTYC 3020-2541-1[6]
2MASS-Katalog2MASS J12334454+4121270[7]
Weitere Bezeichnungen Asterion, Chara, FK5 470
Anmerkung
  1. Aus Scheinbarer Helligkeit und Entfernung errechnet.

Asterion ist ein Gelber Zwerg der Hauptreihe und die Bezeichnung für den Stern β Canum Venaticorum (Beta Canum Venaticorum). Er ist mit einer scheinbaren Helligkeit von +4,26 mag der zweithellste Stern des Sternbildes Jagdhunde am Nordsternhimmel. Mit einer Entfernung von rund 27 Lichtjahren ist er ein relativ sonnennaher Stern. Gemeinsam mit dem helleren Stern Cor Caroli bildet er das Sternbild Jagdhunde.

Eigenname Bearbeiten

Ein weiterer Name für Asterion ist Chara, das griechische Wort für Freude. Dieser Name bezog sich ursprünglich auf den „südlichen Hund“ des Sternbildes, bezeichnete später aber nur noch den Stern β Canum Venaticorum.[5]

Die IAU hat am 20. Juli 2016 den Eigennamen Chara auch als standardisierten Eigennamen für diesen Stern festgelegt.[6]

Eigenschaften und Vergleich zur Sonne Bearbeiten

Asterion ist der Sonne sehr ähnlich. Er ist ein Einzelstern der Spektralklasse G. Seine Oberflächentemperatur beträgt 5880 Kelvin, was nur 80 Kelvin mehr sind als bei der Sonne.[5] Auch bezüglich der Masse, des Entwicklungsstadiums, des Alters und der Umlaufgeschwindigkeit um das Zentrum der Galaxis ist Asterion der Sonne sehr ähnlich.[7] Er hat einen etwas größeren Radius und ist etwas älter. Asterion hat, ebenfalls wie die Sonne, eine heiße Atmosphäre Korona.[5]

Asterion wird als metallarm angesehen,[8] also mit geringem Anteil an Elementen schwerer als Helium. Er besitzt nur etwa 60 Prozent so viel Eisen wie die Sonne. Die Leuchtkraft von Asterion liegt rund 20 Prozent über der von der Sonne. Der Metallgehalt und die Leuchtkraft sind die größten Unterschiede im Vergleich zur Sonne.[5]

Frühere Vermutungen, dass Asterion ein Spektroskopischer Doppelstern sei, konnten durch neuere Beobachtungen nicht bestätigt werden.[9] Auch eine Suche nach einem Braunen Zwerg, der den Hauptstern möglicherweise umrunden könnte, blieb ergebnislos.[10]

Mögliches Leben Bearbeiten

Im Jahr 2006 listete die Astronomin Margaret Turnbull den Stern Asterion als Top-Kandidat für die Suche nach extraterrestrischem Leben.[11] Astrobiologen ordneten ihn wegen seiner großen Ähnlichkeit zur Sonne unter die astrobiologisch interessanten Sterne innerhalb einer Entfernung von 10 Parsec zur Sonne.[7]

Trivia Bearbeiten

John Herschel glaubte im Juli 1828, um den Stern einen schwachen Nebel zu erkennen. In der Folge wurde der vermeintliche Nebel im New General Catalogue als NGC 4530 verzeichnet.[12]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Hipparcos-Katalog (ESA 1997)
  2. a b c Bright Star Catalogue
  3. Pulkovo radial velocities for 35493 HIP stars
  4. a b c Hipparcos, the New Reduction (van Leeuwen, 2007)
  5. a b c d e f g h i Chara. Jim Kaler, abgerufen am 22. September 2019 (englisch).
  6. Bulletin of the IAU Working Group on Star Names, No. 1, July 2016. (PDF) Abgerufen am 9. November 2016 (englisch, 184 KiB).
  7. a b Gustavo Porto de Mello, Eduardo Fernandez del Peloso, Luan Ghezzi: Astrobiologically Interesting Stars Within 10 Parsecs of the Sun. In: Astrobiology. Ausgabe 6, 2006. S. 308–331. doi:10.1089/ast.2006.6.308
  8. R. Earle Luck; Ulrike Heiter: Dwarfs in the Local Region. In: The Astronomical Journal. Ausgabe 131, 2006. S. 3069–3092. doi:10.1086/504080
  9. C. L. Morbey, R. F. Griffin: On the reality of certain spectroscopic orbits. In: Astrophysical Journal. Teil 1, Ausgabe 317, 1. Juni 1987. S. 343–352. doi:10.1086/165281, bibcode:1987ApJ...317..343M.
  10. J. C. Carson, S. S. Eikenberry, B. R. Brandl, J. C. Wilson; T. L. Hayward: The Cornell High-Order Adaptive Optics Survey for Brown Dwarfs in Stellar Systems. I. Observations, Data Reduction, and Detection Analyses. In: The Astronomical Journal. Ausgabe 130. 2006. S. 1212–1220 doi:10.1086/432604
  11. Stars searched for extraterrestrials. Auf: PhysOrg.com. 19. Februar 2006
  12. https://cseligman.com/text/atlas/ngc45.htm#4530