Arsk (russisch Арск, tatarisch Арча Arça) ist eine Stadt in der Republik Tatarstan (Russland) mit 18.114 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Stadt
Arsk
Арск (russisch)
Арча (tatarisch)
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Wolga
Republik Tatarstan
Rajon Arsk
Oberhaupt Almas Nasirow
Stadt seit 2008
Bevölkerung 18.114 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 100 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 84366
Postleitzahl 422000–422002
Kfz-Kennzeichen 16, 116
OKATO 92 212 501
Website www.arsk.info
Geographische Lage
Koordinaten 56° 6′ N, 49° 53′ OKoordinaten: 56° 5′ 30″ N, 49° 52′ 30″ O
Arsk (Europäisches Russland)
Arsk (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Arsk (Tatarstan)
Arsk (Tatarstan)
Lage in Tatarstan
Liste der Städte in Russland

Geographie Bearbeiten

Die Stadt liegt im Wolgagebiet etwa 60 Kilometer (Luftlinie) nordöstlich der Republikhauptstadt Kasan am Fluss Kasanka (tatarisch Qazansu), der in Kasan in die Wolga mündet.

Arsk ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Arsk.

2002 waren 85 % der Einwohner Tataren, 13 % Russen, der Rest vorwiegend Mordwinen, Mari, Udmurten und Tschuwaschen.

Geschichte Bearbeiten

Arsk wurde spätestens im 13., eventuell bereits im 10. Jahrhundert gegründet und stellte eine bedeutende Festung des Reiches der Wolgabulgaren und später des Khanates Kasan mit Erdwällen und Steinmauern dar. Während der Moskau-Kasan-Kriege wurde die Stadt 1552 von russischen Truppen niedergebrannt.

Nach der Niederlage Kasans und Anschluss an das Zarentum Russland wurde Arsk 1606 wieder Festung. 1781 wurde das Stadtrecht als Verwaltungszentrum eines Ujesds des Gouvernements Kasan verliehen. Der Ujesd wurde jedoch bald aufgelöst und zwischen den benachbarten Ujesden Kasan und Mamadysch aufgeteilt. Arsk versank als „verwaltungsfreie Stadt“ („saschtatny gorod“) in der Bedeutungslosigkeit.

1926 verlor Arsk das Stadtrecht und galt fortan als Dorf. Dank der durchgängigen Eröffnung der durch Arsk führenden Eisenbahnstrecke Moskau–Kasan–Jekaterinburg 1924 wuchsen jedoch wirtschaftliche Bedeutung und Einwohnerzahl in der Folgezeit wieder.

1938 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen, und am 27. Juni 2008 schließlich erneut das Stadtrecht[2].

 
Historisches Stadtwappen (1781)
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1897 1.237
1939 5.220
1959 7.519
1989 9.329
1989 11.376
1989 13.938
2002 17.211
2010 18.114

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In Arsk gibt es seit 1995 ein Kunst- und Literaturmuseum.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Die Stadt liegt inmitten eines Landwirtschaftsgebietes. Es gibt Betriebe der Lebensmittel- und Textilindustrie sowie der Bauwirtschaft.

Arsk liegt an der Eisenbahnstrecke Moskau–Kasan–Jekaterinburg (Streckenkilometer 854). Hier enden die meisten Vorortzüge von Kasan in Richtung Jekaterinburg. Durch die Stadt führt die Regionalstraße Kasan nach Malmysch an der Wjatka im Süden der benachbarten Oblast Kirow.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Ğabdulla Tuqay (russifiziert auch Gabdulla Muchammedgafirowitsch Tukajew oder Tukai, 1886–1913), Dichter, Literaturkritiker und Publizist, gilt als Begründer der modernen tatarischen Literatursprache; geboren im Dorf Koschlautsch (Quşlawıç) des heutigen Rajons Arsk

Weblinks Bearbeiten

Commons: Arsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Anordnung Nr. 3900-III GS@1@2Vorlage:Toter Link/www.rt-online.ru (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. des Staatsrates (Regierung) der Republik Tatarstan, veröffentlicht in Respublika Tatarstan, 28. Juni 2008 (russisch)
  3. Eintrag des Museums auf der Webseite museum.ru (russisch)