Anrode

Gemeinde in Thüringen, Deutschland

Anrode war eine Gemeinde am Rande des Eichsfeldes und lag im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen.

Ehemalige Gemeinde
Anrode
Stadt Dingelstädt, Stadt Mühlhausen und Gemeinde Unstruttal
Koordinaten: 51° 15′ N, 10° 22′ OKoordinaten: 51° 15′ 20″ N, 10° 21′ 55″ O
Höhe: 372 m
Fläche: 52,73 km²
Einwohner: 3151 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2023
Eingemeindet nach: Dingelstädt, Mühlhausen und Unstruttal
Postleitzahlen: 37351, 99998, 99974, 99976
Vorwahlen: 036075, 03601, 036029, 036023
Karte
Lage der ehemaligen Gemeinde Anrode im Unstrut-Hainich-Kreis
Kloster Anrode, Probstei/Herrenhaus und Kirche

Lage Bearbeiten

Die Gemeinde Anrode lag nordwestlich von Mühlhausen im Bereich des Übergangs aus der Unstrutniederung zu den Eichsfelder Übergangs- und Höhenlagen. Durch das Gemeindegebiet führte die Bundesstraße 247 im Abschnitt Mühlhausen – Dingelstädt.

Geschichte Bearbeiten

Ein Dorf Aninnrod wurde im März 1197 erstmals urkundlich erwähnt.[1] Vermutlich 1267 wurde das Kloster Anrode in dem Ort gegründet, als Heinrich Kämmerer von Mühlhausen den Nonnen seine Güter und die Kirche in Anninrod schenkte. Nachdem das Kloster durch Schenkung oder Kauf in den Besitz aller Höfe und Ländereien des Dorfes gekommen war, verschwand der Ort vermutlich im 13. Jahrhundert.[2]

Das Kloster Anrode gab der 1997 neu gebildeten Einheitsgemeinde ihren Namen.[3]

Die Gemeinde Anrode wurde am 1. Januar 1997 aus den fünf bis dahin selbstständigen Gemeinden Bickenriede, Dörna, Hollenbach, Lengefeld und Zella gebildet.[4] Bickenriede, Dörna, Hollenbach und Zella hatten zuvor der Verwaltungsgemeinschaft Landgraben-West angehört.[3]

Am 1. Januar 2023 wurde die Gemeinde Anrode aufgelöst. Bickenriede und Zella schlossen sich der Stadt Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld an, Dörna und Lengefeld der Gemeinde Unstruttal sowie Hollenbach der Stadt Mühlhausen/Thüringen.[5]

Politik Bearbeiten

Gemeindegliederung Bearbeiten

Anrode bestand aus den fünf Ortsteilen

Bickenriede war der bevölkerungsreichste Ortsteil und zugleich Sitz der Gemeindeverwaltung.

Ehemaliger Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat von Anrode bestand aus dem Bürgermeister und 16 Ratsfrauen und Ratsherren:

  • CDU: 10 Sitze
  • FWGA: 5 Sitze
  • Bürgerliste Anrode: 1 Sitz

(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019)[6]

Ehemaliger Bürgermeister Bearbeiten

Bei der Wahl am 22. Februar 2015 wurde Jonas Urbach (CDU) zum Bürgermeister gewählt.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wasser und Abwasser Bearbeiten

Die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung wurde auf den Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld übertragen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Kloster Anrode

Eine Sehenswürdigkeit von überregionaler Bedeutung ist das Kloster Anrode, auf dessen Gelände mehrmals jährlich der Bauernmarkt Anrode stattfindet.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 18.
  2. Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. O. Hendel, Göttingen 1903, S. 46
  3. a b Gemeinde Anrode - Ortsteile, aufgerufen am 16. Juni 2017
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  5. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 26/2022 S. 475 ff., aufgerufen am 31. Dezember 2022
  6. Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 6. Juli 2019.
  7. Wahlen Thüringen, aufgerufen am 16. Juni 2017

Weblinks Bearbeiten

Commons: Anrode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien