Anne Holt

norwegische Schriftstellerin, Juristin, Politikerin und Journalistin

Anne Holt (* 16. November 1958 in Larvik) ist eine norwegische Juristin, Kriminalautorin und ehemalige Justizministerin ihres Landes.[1]

Anne Holt

Leben Bearbeiten

Anne Holt studierte Rechtswissenschaften und arbeitete einige Zeit als Polizeijuristin und Rechtsanwältin. Vom 25. Oktober 1996 bis 4. Februar 1997 war die Sozialdemokratin Norwegens Justizministerin im Kabinett von Ministerpräsident Thorbjørn Jagland. Anfang der 1990er Jahre begann ihre Karriere als Autorin; zwei ihrer Kriminalromane verfasste sie gemeinsam mit ihrer ehemaligen Staatssekretärin im Justizministerium, Berit Reiss-Andersen. Wie eine ihrer Hauptfiguren, die Kommissarin Hanne Wilhelmsen, lebt sie in eingetragener Lebensgemeinschaft mit ihrer Frau, der Schriftstellerin und Verlegerin Tine Kjær, zusammen.[2]

Als wesentlichen Auslöser, über eine eigene Krimireihe mit einer weiblichen Protagonistin nachzudenken, nannte sie im Guardian-Interview die Gestalt von Detective Mary Beth Lacey (gespielt von Tyne Daly) aus der US-Fernsehserie Cagney & Lacey. Des Weiteren stellte sie ihre Top10 der historischen weiblichen Detektivcharaktere vor.[3]

In ihrem Roman Ein kalter Fall (Piper 2017) schildert sie, wie sehr sich ein europäisches Land negativ verändern kann, wenn die Bevölkerung sich von islamistischem Terror im Innersten getroffen fühlt. Die komplexe Handlung spielt knapp drei Jahre nach den Breivik-Anschlägen.[4]

Im Frühjahr 2024 wurde Anne Holts Bestseller um die Ermittlerin Hanne Wilhelmsen von den Amazon Studios verfilmt. Die vierteilige Mini-Serie mit dem Titel 'Blind Spot' soll Anfang 2025 auf Amazon Prime Video Premiere haben.[5]

Auszeichnungen Bearbeiten

Romane Bearbeiten

Die Hanne-Wilhelmsen-Serie

  • 1993 Blind Gudinne
  • 1994 Salige er de som tørster
    • Selig sind die Dürstenden, übersetzt von Gabriele Haefs; Hamburg: Rasch und Röhring 1996. ISBN 3-89136-577-2.
  • 1995 Demonens død
  • 1997 Løvens gap (mit Berit Reiss-Andersen)
    • Im Zeichen des Löwen, übersetzt von Gabriele Haefs; München, Zürich: Piper 1999. ISBN 3-492-04148-5.
  • 1999 Død joker
    • Das achte Gebot, übersetzt von Gabriele Haefs; München, Zürich: Piper 2001. ISBN 3-492-04250-3.
  • 2000 Uten ekko (mit Berit Reiss-Andersen)
    • Das letzte Mahl, übersetzt von Gabriele Haefs; München, Zürich: Piper 2003. ISBN 3-492-27057-3.
  • 2003 Sannheten bortenfor
    • Die Wahrheit dahinter, übersetzt von Gabriele Haefs; München, Zürich: Piper 2004. ISBN 3-492-04609-6.
  • 2007 1222
  • 2015 Offline
    • Ein kalter Fall, übersetzt von Gabriele Haefs; München, Berlin, Zürich: Piper 2017. ISBN 978-3-492-05471-3.
  • 2018 I støv og aske
    • In Staub und Asche, übersetzt von Gabriele Haefs; München, Berlin, Zürich: Piper 2018. ISBN 978-3-492-05697-7.

Die Sara Zuckerman-Serie (zusammen mit ihrem Bruder Even Holt)

  • 2010, Flimmer
  • 2015, Sudden Death

Die Vik//Stubø-Serie

  • 2001 Det som er mitt
    • In kalter Absicht, übersetzt von Gabriele Haefs; München, Zürich: Piper 2002. ISBN 3-492-04423-9.
  • 2004 Det som aldri skjer
    • Was niemals geschah, übersetzt von Gabriele Haefs; München, Zürich: Piper 2005. ISBN 3-492-04762-9.
  • 2006 Presidentens valg
    • Die Präsidentin, übersetzt von Gabriele Haefs; München, Zürich: Piper 2007. ISBN 3-492-04692-4.
  • 2009 Pengemannen
  • 2012 Skyggedød

Die Selma Falck-Serie

  • 2019 En grav for to
  • 2020 Furet/værbitt
  • 2021 Mandela-effekten

Separate Titel

  • 1997 Mea Culpa
  • 2018 En grav for to

Hörbücher auf Deutsch (Auswahl) Bearbeiten

Filme Bearbeiten

  • Modus (deutscher Titel: Modus – Der Mörder in uns), Fernsehserie (2015–2017); Staffel 1 – Vorlage: Pengemannen (Gotteszahl); Staffel 2 – Vorlage: Presidentens valg (Die Präsidentin)
  • Saligä äro de som törsta (deutscher Titel: Rache für meine Tochter) (1997); Vorlage: Salige er de som tørster (Selig sind die Dürstenden)
  • Blind gudinne (deutscher Titel: Justitia – Blinde Göttin), Fernsehfilm (1997); Vorlage: Blind Gudinne (Blinde Göttin)[7]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Anne Holt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Biografi: Holt, Anne. Stortinget, 9. März 2008, abgerufen am 4. September 2020 (norwegisch).
  2. Vgl. Bericht im norwegischen Dagbladet
  3. Anne Holt's top 10 female detectives, The Guardian vom 8. Dezember 2010, abgerufen am 5. September 2019
  4. „Koran im Jugendzimmer“, Süddeutsche Zeitung vom 3. April 2017, abgerufen am 5. September 2019
  5. Andrea Holts Krimi-Drama „Blind Spot“ wird verfilmt – BuchMarkt. Abgerufen am 1. April 2024.
  6. Radio-Bremen-Krimipreis für norwegische Autorin (Memento vom 6. August 2021 im Internet Archive), deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 6. August 2021.
  7. Anne Holt. In: IMDb. IMDb.com, Inc., abgerufen am 5. Juni 2022 (deutsch, englisch).