Ann Matnadze Bujiashvili

georgische Schachspielerin und -trainerin
(Weitergeleitet von Ana Matnadse)

Ann Matnadze Bujiashvili (früher Ana Matnadze beziehungsweise Ana Matnadse, georgisch ანა მათნაძე; * 20. Februar 1983 in Telawi) ist eine georgische Schachspielerin und -trainerin. Im März 2012 wechselte sie vom georgischen zum spanischen Schachverband.

Ann Matnadze Bujiashvili, Warschau 2013
Verband Georgien Georgien (bis 2012)
Spanien Spanien (seit 2012)
Geboren 20. Februar 1983
Telawi, Sowjetunion
Titel Internationaler Meister der Frauen (1999)
Großmeister der Frauen (2002)
Internationaler Meister (2006)
Aktuelle Elo‑Zahl 2365 (April 2024)
Beste Elo‑Zahl 2447 (Januar bis März 2012)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Leben Bearbeiten

Trainiert wurde Matnadze von ihrer Taufpatin Nona Gaprindaschwili. Sie studierte deutsche Sprache und Literatur an der Staatlichen Iwane-Dschawachischwili-Universität in Tiflis. Im Juni 2004 erregte sie Aufmerksamkeit durch die Veröffentlichung eines Briefes an die FIDE, in dem sie gemeinsam mit WGM Lela Dschawachischwili verschiedene Aspekte der Frauenweltmeisterschaft kritisierte.[1] 2005 gründete sie die Organisation Chess - a Peace Ambassador (CPA). Die Organisation, deren Präsidentin sie ist, hat ein Programm des Jugendaustausches zwischen Georgien und Katalonien[2]. Eine weitere Aktivität von CPA war zum Beispiel die Durchführung eines Schachturnieres, um Geld und Hilfsmittel für Flutopfer in Westgeorgien zu sammeln.[3] Sie ist Schachtrainerin beim Verein Associació d’Escacs Rubinenca aus Barcelona und in der InterAjedrez Academia.

Erfolge Bearbeiten

Ann Matnadze Bujiashvili gewann beziehungsweise spielte erfolgreich bei folgenden Turnieren und Frauen- beziehungsweise Mädchenmeisterschaften:

FIDE-Meister der Frauen (WFM) wurde sie 1993, Internationaler Meister der Frauen (WIM) 1999 und Großmeister der Frauen (WGM) im Jahre 2002. Seit September 2006 trägt sie auch den Titel Internationaler Meister (IM). Die notwendigen Normen hierfür erzielte sie im Februar 2005 beim Malaga Open in Campillos, im August und September 2005 beim Open Intl De Sants in Barcelona und im Juli 2006 beim Open in Balague.[4]

Im Oktober 2019 lag sie in der spanischen Elo-Rangliste der Frauen hinter Sabrina Vega Gutiérrez auf dem zweiten Platz. Mit ihrer bisher höchsten Elo-Zahl von 2447 führte sie im März 2012 die spanische Elo-Rangliste der Frauen an. Ihre bisher höchste Position in der Frauen-Weltrangliste der FIDE war der 34. Platz im Juli 2002 mit einer Elo-Zahl von 2424.

Nationalmannschaft Bearbeiten

Mit der spanischen Frauenmannschaft nahm Matnadze an den Schacholympiaden 2012, 2014[5], 2016[6], 2018[7] und 2022 teil. Sie erreichte in der Einzelwertung 2014 den zweiten und 2018 den dritten Platz[8] jeweils am dritten Brett. Ebenso nahm Matnadze mit Spanien an den Mannschaftseuropameisterschaften der Frauen 2013, 2015, 2017 und 2019[9] teil, wobei sie 2013 das zweitbeste und 2017 das drittbeste Einzelergebnis jeweils am dritten Brett erreichte.[10]

Vereine Bearbeiten

In Georgien spielte sie bis 2005 für die Mannschaft NTN Tiflis, mit der sie beim European Club Cup der Frauen 2003 den zweiten Platz belegte. 2004 und 2005 gewann sie mit Tiflis den Wettbewerb, wobei Matnadze 2004 am dritten und 2005 am vierten Brett jeweils eine individuelle Silbermedaille gewann. Sie wechselte zum Verein Energy-Investi Sakartveli, mit dem sie beim Club Cup 2006 den zweiten Platz erreichte[11]. Sie spielte auch schon in katalanischen und spanischen (für den C.E. Barbera Barcelona, den Club Ajedrez Solvay und die Escola d’Escacs de Barcelona) sowie türkischen (für Tarsus Zeka Satranç) Ligen. In der deutschen Frauenbundesliga spielte Matnadze von 2012 bis 2015 beim USV Volksbank Halle, in Frankreich war sie beim Club d’Echecs d’Annemasse aktiv, mit dem sie 2014 die französische Mannschaftsmeisterschaft der Frauen gewann, sowie bei Montpellier Echecs. In China spielte sie in der Saison 2014 für Chengdu. In der belgischen Interclubs spielt Matnadze seit 2017 für den Schaakclub Wachtebeke.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ann Matnadze Bujiashvili – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Protest by Georgian women grandmasters. Artikel bei ChessBase vom 6. September 2004 (englisch)
  2. Ajedrez por la paz y la comprensión, chessbase.com (spanisch)
  3. Chess tournament to help flood victims in Western Georgia (englisch) (Memento vom 22. Oktober 2012 im Internet Archive)
  4. IM-Antrag bei der FIDE (englisch)
  5. Ann Matnadze Bujiashvilis Ergebnisse bei Schacholympiaden der Frauen auf olimpbase.org (englisch)
  6. 42nd Olympiad Baku 2016 Women Teamaufstellung mit Einzelergebnissen - Women Spain. In: chess-results.com. 13. September 2016, abgerufen am 28. Oktober 2019.
  7. 43rd Olympiad Batumi 2018 Women Teamaufstellung mit Einzelergebnissen - Women Spain. In: chess-results.com. 5. Oktober 2018, abgerufen am 28. Oktober 2019.
  8. 43rd Olympiad Batumi 2018 Women Brettpreise (Endstand nach 11 Runden) - Women. In: chess-results.com. 5. Oktober 2018, abgerufen am 28. Oktober 2019.
  9. 22th European Team Chess Championship 2019 Women Section Spain. In: chess-results.com. 28. Oktober 2019, abgerufen am 28. Oktober 2019.
  10. Ann Matnadze Bujiashvilis Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften der Frauen auf olimpbase.org (englisch)
  11. Ann Matnadze Bujiashvilis Ergebnisse bei European Club Cups der Frauen auf olimpbase.org (englisch)