Amaranthoideae

Unterfamilie der Familie Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)

Die Amaranthoideae sind eine Unterfamilie in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae).

Amaranthoideae

Achyranthes splendens, Cladus Achyranthoids

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Amaranthoideae
Wissenschaftlicher Name
Amaranthoideae
Burnett

Beschreibung Bearbeiten

 
Bosea yervamora
 
Celosia argentea, Celosieae
 
Deeringia amaranthoides, Celosieae
 
Hermbstaedtia glauca, Celosieae
 
Aerva lanata, Cladus Aervoids
 
Ptilotus subulatus, Cladus Aervoids
 
Achyranthes mutica, Cladus Achyranthoids
 
Cyathula prostrata, Cladus Achyranthoids
 
Nototrichium sandwicense, Cladus Achyranthoids
 
Arthraerua leubnitziae
 
Arthraerua leubnitziae

Die Amaranthoideae unterscheiden sich von der Unterfamilie Gomphrenoideae durch Staubbeutel mit zwei Theken und vier Pollensäcken.

Systematik und Verbreitung Bearbeiten

Die Erstveröffentlichung der Unterfamilie Amaranthoideae erfolgte 1835 durch Gilbert Thomas Burnett in Outlines of Botany.

Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt in der Neotropis,[1] im tropischen bis südlichen Afrika und in Australien.

Bislang zählten zur Unterfamilie etwa 57 Gattungen und etwa 330 Arten. Die Unterfamilie erwies sich als polyphyletisch, auch ihre bisherigen Untergliederungen (Tribus Amarantheae Rchb. mit den zwei Subtribus Amaranthinae und Aervinae) entsprechen bis auf die Tribus Celosiae nicht echten Verwandtschaftslinien[2]. Daher werden hier noch taxonomische Umgruppierungen erfolgen. Müller & Borsch 2005 unterscheiden mehrere Kladen[2]:

  • „Basale Gruppe“:
  • Cladus Amaranthoids:
    • Amarant (Amaranthus L., Syn.: Acnida L., Amblogyna Raf.): Von den etwa 60 Arten kommen auch welche außerhalb der Tropen in gemäßigten Breiten vor.
    • Chamissoa Kunth: Die etwa sieben bis 24 Arten sind in Mittel- und Südamerika verbreitet.
  • Tribus Celosieae Fenzl: Kennzeichnend sind mehrere Samenanlagen im Fruchtknoten. Diese Tribus ist als einzige monophyletisch[2]: Sie enthält etwa fünf Gattungen mit etwa 69 Arten:
    • Brandschopf (Celosia L.): Es gibt 45 bis 60 Arten, die in den wärmeren Gebieten Afrikas und Amerikas vorkommen.[3]
    • Deeringia R.Br. (Syn.: Cladostachys D.Don, Dendroportulaca Eggli): Die sieben bis elf Arten kommen in den Tropen der Alten Welt vor.[3]
    • Henonia Moq.: Es gibt nur eine Art:
    • Hermbstaedtia Rchb.: Die 11 bis 18 Arten kommen vom tropischen bis südlichen Afrika vor.[3]
    • Pleuropetalum Hook.f.: Die etwa drei Arten kommen im tropischen Südamerika und auf den Galapagos-Inseln vor.[3]
  • Cladus Aervoids: In tropischen Gebieten von Afrika und Asien:
    • Aerva Forssk.: Die etwa zehn Arten kommen in den tropischen und warmen Gebieten der Alten Welt vor.[3]
    • Nothosaerva Wight: Es gibt nur eine Art:
    • Ptilotus R.Br. (Syn.: Dipteranthemum F.Muell., Trichinium R.Br.): Die etwa 80 Arten kommen in Australien vor.
  • Cladus Achyranthoids: In tropischen Gebieten von Afrika und Asien und auf Pazifischen Inseln:
  • Zahlreiche Gattungen wurden bislang noch nicht auf ihre phylogenetische Zuordnung untersucht:
    • Achyropsis (Moq.) Hook.f.: Die etwa sechs Arten kommen vom tropischen bis südlichen Afrika vor.[3]
    • Allmania R.Br. ex Wight: Es gibt nur eine Art:
    • Allmaniopsis Suess.: Es gibt nur eine Art:
    • Arthraerua (Kuntze) Schinz: Es gibt nur eine Art:
    • Centema Hook.f.: Die etwa drei Arten kommen im tropischen Asien vor.[3]
    • Centemopsis Schinz: Die etwa 13 Arten kommen im tropischen Afrika vor.[3]
    • Centrostachys Wall.: Es gibt ein bis sieben Arten.
    • Chionothrix Hook.f.: Die etwa zwei Arten kommen nur in Somalia vor.[3]
    • Dasysphaera Volkens ex Gilg: Die etwa vier Arten kommen im tropischen Ostafrika vor.[3]
    • Digera Forssk.: Es gibt nur eine Art:
    • Eriostylos C.C.Towns.: Es gibt nur eine Art:
    • Herbstia Sohmer (Syn. Siamosia K.Larsen & Pedersen): Es gibt nur eine Art:
    • Indobanalia A.N.Henry & B.Roy (Syn.: Banalia Moq.): Es gibt nur eine Art:
    • Kelita A.R.Bean: Es gibt nur eine Art:
    • Kyphocarpa Schinz (auch Cyphocarpa (Fenzl) Lopr.): Die drei bis zwölf Arten kommen vom südlichen tropischen bis südlichen Afrika vor.[3]
    • Lagrezia Moq. (Apterantha C.H.Wright): Die etwa 16 Arten kommen in Madagaskar und auf Inseln im Indischen Ozean vor.[3]
    • Lecosia Pedersen: Die etwa zwei Arten kommen im südöstlichen Brasilien vor.[3]
    • Leucosphaera Gilg: Es gibt nur eine Art:
    • Lopriorea Schinz: Es gibt nur eine Art:
    • Marcelliopsis Schinz (Syn.: Marcellia Baill.): Die etwa vier Arten kommen im südlichen Afrika vor.[3]
    • Mechowia Schinz: Die etwa zwei Arten kommen im südlichen tropischen Afrika vor.[3]
    • Nelsia Schinz: Die etwa drei Arten kommen vom südlichen tropischen bis südlichen Afrika vor.[3]
    • Neocentema Schinz: Die etwa zwei Arten kommen in Somalia und in Tansania vor.[3]
    • Nyssanthes R.Br.: Die etwa drei Arten kommen im östlichen Australien vor.[3]
    • Omegandra G.J.Leach & C.C.Towns.: Es gibt nur eine Art:
    • Pleuropterantha Franch.: Die etwa drei Arten kommen im nordöstlichen tropischen Afrika vor.[3]
    • Polyrhabda C.C.Towns.: Es gibt nur eine Art:
    • Pseudosericocoma Cavaco: Es gibt nur eine Art:
    • Psilotrichopsis C.C.Towns.: Es gibt nur eine Art:
    • Rosifax C.C.Towns.: Es gibt nur eine Art:
    • Saltia R.Br. ex Moq. (Syn.: Psilodigera Suess.): Es gibt nur eine Art:
    • Sericocoma Fenzl: Die etwa drei Arten kommen im südlichen Afrika vor.
    • Sericocomopsis Schinz: Die etwa zwei bis neun Arten kommen im tropischen Ostafrika vor.
    • Sericorema (Hook.f.) Lopr.: Die etwa sechs Arten kommen in Afrika vor.[3]
    • Stilbanthus Hook.f.: Es gibt nur eine Art:
    • Trichuriella Bennet (Syn.: Trichurus C.C.Towns.): Es gibt nur eine Art:
    • Volkensinia Schinz: Es gibt nur eine Art:

Nutzung Bearbeiten

Die Samen von Amaranthus cruentus, Amaranthus hypochondriacus und Amaranthus caudatus werden als Pseudogetreide verzehrt. Als Blattgemüse dienen beispielsweise Amaranthus tricolor, Amaranthus dubius und Amaranthus lividus.

Einige Arten und ihre Sorten werden als Zierpflanzen verwendet, beispielsweise Garten-Fuchsschwanz (Amaranthus caudatus) und Silber-Brandschopf (Celosia argentea).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. C. A. A. Henao, 2009: Neotropical Amaranthaceae. - online. In: W. Milliken, B. Klitgard, A. Baracat: Neotropikey - Interactive key and information resources for flowering plants of the Neotropics.
  2. a b c Kai Müller, Thomas Borsch: Phylogenetics of Amaranthaceae using matK/trnK sequence data – evidence from parsimony, likelihood and Bayesian approaches. In: Annals of the Missouri Botanical Garden, Volume 92, 2005, S. 66–102.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. ed. Cambridge University Press 2008, ISBN 978-0-521-82071-4.
  4. Timothy A. Hammer, Robert W. Davis, Kevin R. Thiele: Wadithamnus, a new monotypic genus in Amaranthaceae. In: Phytotaxa, Volume 295, Issue 2, 2017, S. 173–184. doi:10.11646/phytotaxa.295.2.
  5. A. R. Bean 2010: Kelita (Amaranthaceae), a new genus from Queensland, Australia. In: Muelleria, Volume 28, Issue 2, S. 105. PDF (Memento des Originals vom 12. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbg.vic.gov.au.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Amaranthoideae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weiterführende Literatur Bearbeiten

  • Oluwatoyin T. Ogundipe, Mark Chase: Phylogenetic Analyses of Amaranthaceae Based on matK DNA Sequence Data with Emphasis on West African Species. In: Turk. J. Bot., Volume 33, 2009, S. 153–161. doi:10.3906/bot-0707-15 PDF.