Aliano ist eine süditalienische Gemeinde in der Provinz Matera in der Region Basilicata.

Aliano
Aliano (Italien)
Aliano (Italien)
Staat Italien
Region Basilikata
Provinz Matera (MT)
Koordinaten 40° 19′ N, 16° 14′ OKoordinaten: 40° 19′ 0″ N, 16° 14′ 0″ O
Höhe 555 m s.l.m.
Fläche 96 km²
Einwohner 893 (31. Dez. 2022)[1]
Fraktionen Alianello
Postleitzahl 75010
Vorwahl 0835
ISTAT-Nummer 077002
Bezeichnung der Bewohner alianesi
Schutzpatron San Luigi Gonzaga
Website Aliano

Lage und Daten Bearbeiten

Auf den 96 km² der Gemeinde Aliano leben heute 893 Einwohner (Stand am 31. Dezember 2022). Der Ort Aliano liegt auf einem steilen Bergrücken inmitten der sog. Calanchi (Faltengebirge) zwischen den Flusstälern des Sauro und des Agri. Aufgrund des lehmigen Untergrundes sind die Häuser stets von der Erosion bedroht. Das Gemeindegebiet grenzt an die Gemeinden Gorgoglione und Stigliano (Provinz Matera) sowie an Missanello, Roccanova und Sant’Arcangelo (Provinz Potenza).

Geschichte Bearbeiten

Der Name des Ortes leitet sich vom lateinischen Praedium Allianum, dem Landgut des römischen Allius.

Aufgrund der Nähe zu den Flüssen Agri und Sinni war Aliano seit der Antike ein wichtiges Handelszentrum zwischen Griechen, Etruskern und Önotriern, was durch die Entdeckung einer Nekropole aus dem Zeitraum zwischen dem 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. belegt wird.[2]

Carlo Levi Bearbeiten

Der Ort wurde durch das Buch Cristo si è fermato a Eboli („Christus kam nur bis Eboli“, 1945) von Carlo Levi berühmt, der darin seine Erlebnisse und Eindrücke während seiner Verbannung 1935/1936 in dem von ihm aus Diskretionsgründen „Gagliano“ genannten Ort beschreibt. Das Buch wurde 1978 von Francesco Rosi teilweise an den Originalschauplätzen verfilmt.

Kultur Bearbeiten

In den 1990er Jahren wurde Aliano zum Parco Letterario Carlo Levi („Literaturpark Carlo Levi“) unter Schirmherrschaft der UNESCO ausgerufen. Heute erinnern dort ein Museo Carlo Levi mit Fotos und Dokumenten, ein Museum mit 20 Gemälden Levis im ehemaligen Rathaus des Ortes sowie eine Multimedia-Schau in Levis ehemaligem Wohnhaus an den berühmten Verbannten. Darüber hinaus zeigt das volkskundliche Museo della Civiltà Contadina („Museum der ländlichen Kultur“) Zeugnisse des von Levi beschriebenen mühseligen bäuerlichen Lebens. Auf dem Friedhof ist Levis Grab zu besichtigen.

Aliano als Drehort Bearbeiten

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die Kirche San Luigi Gonzaga
  • Die Kirche San Giacomo il Maggiore in Via Stella
  • Der Wallfahrtsort Madonna della Stella
  • Das Museo della Civiltà Contadina (Museum der Bauernkultur)
  • Das Museo storico Carlo Levi (Historisches Museum Carlo Levi)

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Die Zahl der Einwohner des Ortes sank von 2288 im Jahr 1951[3] auf 907 im Jahr 2019.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Aliano – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Le Maschere del Carnevale alianese. Abgerufen am 27. September 2018 (italienisch).
  3. Censimenti popolazione Aliano 1861-201. Abgerufen am 27. September 2018 (italienisch).