Aitutaki ist ein Atoll im Pazifischen Ozean, das geographisch zur südlichen Gruppe der Cookinseln gehört. Es liegt etwa 260 km nördlich von deren Hauptinsel Rarotonga; die nächstgelegene Nachbarinsel ist das etwa 90 km entfernte unbewohnte Atoll Manuae im Südosten.

Aitutaki
Satellitenbild
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Gewässer Pazifischer Ozean
Archipel Cookinseln
Geographische Lage 18° 51′ S, 159° 47′ WKoordinaten: 18° 51′ S, 159° 47′ W
Aitutaki (Cookinseln)
Aitutaki (Cookinseln)
Anzahl der Inseln 15
Hauptinsel Aitutaki
Landfläche 18,3 km²
Lagunenfläche 50 km²
Einwohner 1712 (2016)
Karte des Atolls
Karte des Atolls
Karte des Atolls

Geographie Bearbeiten

Aitutaki ist ein sogenanntes „Beinahe-Atoll“, das aus der gleichnamigen Hauptinsel sowie 14 weiteren kleinen Inseln (Motus) besteht, die sich um eine etwa 50 km² große Lagune gruppieren.[1] Die am nordwestlichen Lagunenrand gelegene Hauptinsel sowie zwei der kleinen Inseln sind vulkanischen Ursprungs, die übrigen zwölf sind Koralleninseln.[2] Die gesamte Landfläche des Atolls beträgt 18,3 km²,[3] wovon 16,8 km² auf die Hauptinsel entfallen, die damit die sechstgrößte Landfläche der Cookinseln ist.

Auf Aitutaki leben 1712 Einwohner (Stand 2016).[4] Innerhalb der Cookinseln wird Aitutaki nach Einwohnerzahl nur von Rarotonga übertroffen.

Panorama von Aitutaki. Aufgenommen am Hafen von Arutanga.

Geschichte Bearbeiten

Die erste Aufzeichnung über die Entdeckung Aitutakis durch Europäer stammt von Captain William Bligh von der Bounty aus dem Jahre 1789.

Die Missionare der London Missionary Society (LMS) landeten 1821 auf Aitutaki und verbreiteten dort als erste auf den Cookinseln das Christentum unter den Polynesiern.

Im Zweiten Weltkrieg wurden von amerikanischen Truppen zwei Start- und Landebahnen in der Lagune markiert. Nach dem Krieg war die Lagune Aitutakis dann ein wichtiger Zwischenstopp auf der Korallenroute der Flugboote zwischen Neuseeland und Tahiti. Mit der Einführung von Düsenmaschinen verlor die Insel 1960 an Bedeutung. Heute wird Aitutaki mehrmals täglich von kleinen Maschinen der Air Rarotonga angeflogen, der Flughafen Aitutaki mit 1824 m langer Landebahn[5] befindet sich auf der Outu-Halbinsel im Nordosten.

Wirtschaft Bearbeiten

Tourismus und in geringem Maße Fischerei und Landwirtschaft bilden die wirtschaftliche Grundlage der Einwohner. Das Atoll wird von Zeit zu Zeit von Kreuzfahrtschiffen angelaufen.

 
die ersten Briefmarken für Aitutaki entstanden 1903 durch Aufdruck auf Marken von Neuseeland

Obwohl zu den Cookinseln gehörig, gab es ab 1903 eigene Briefmarken für Aitutaki. Von 1932 bis 1972 wurden die Briefmarken der Cookinseln benutzt, seither werden wieder eigene Briefmarken ausgegeben und verkauft.

Sonstiges Bearbeiten

Im Jahr 2006 wurde die 13. Staffel der populären US-amerikanischen Reality-TV Sendung Survivor (Survivor: Cook Islands) auf Aitutaki gedreht. Einer der Stämme wurde nach der Insel benannt und hieß Aitutaki (bzw. 'Aitu').

Die Insel wurde im August 2011 überregional bekannt, als unbekannte Täter einen Bankeinbruch auf die auf Aitutaki ansässige Bank of the Cook Islands verübten. Bei diesem ersten Bankeinbruch in der Geschichte der Insel wurden 200.000 neuseeländische Dollar erbeutet.[6]

Galerie Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Michael Drollet: Cook Islands directory & guide book. 1977.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Aitutaki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Aitutaki – Reiseführer
Wiktionary: Aitutaki – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Almost-Atoll of Aitutaki – Reef Studies in the Cook Islands, South Pacific. In: David R. Stoddart, Peter E. Gibbs (Hrsg.): Atoll Research Bulletin. Nr. 190. The Smithsonian Institution, 13. August 1975, ISSN 0077-5630 (englisch, sprep.org [PDF; 13,2 MB; abgerufen am 18. Dezember 2022]).
  2. Natalie Cooke (Hrsg.): Island Profile: Aitutaki. Government of the Cook-Islands – Ministry of Finance and Economic Management, 2019 (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 316 kB; abgerufen am 18. Dezember 2022]).
  3. Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2016. Government of the Cook-Islands – Cook Islands Statistics Office, 2018, Section 1: General Information – 2. Setting: Tabelle Cook Islands-Distances in Nautical Miles Island to Island, S. 11 (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 7. Dezember 2022]).
  4. Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2016. Government of the Cook-Islands – Cook Islands Statistics Office, 2018, Table 1.04: Resident Population by Usual Residence and Male to Female Ratio (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 7. Dezember 2022]).
  5. NCAI – Aitutaki Airport. In: skyvector.com. SkyVector, abgerufen am 18. Dezember 2022 (englisch).
  6. $200,000 bank theft stuns island, New Zealand Herald, 18. August 2011 (englisch).