Adolf Stoecker

deutscher evangelischer Theologe und Politiker, MdR

Adolf Stoecker (* 11. Dezember 1835 in Halberstadt, Provinz Sachsen, Preußen; † 2. Februar 1909 in Gries bei Bozen, Grafschaft Tirol, Österreich-Ungarn) war ein evangelischer deutscher Theologe und Politiker.

Hofprediger Adolf Stoecker

Stoecker begründete mit den Christlich-Sozialen die sogenannte Berliner Bewegung, die rückwärtsgewandte mit modernen Elementen vereinte. Programmatisch trat sie auf einer protestantischen Grundlage antikapitalistisch, antiliberal und antisozialistisch auf, verknüpft durch einen scharfen Antisemitismus, der sich gegen den „verjudeten“ Großkapitalismus wie gegen die „verjudete“ Politische Linke richtete. Das politische Fernziel Stoeckers war eine christlich-deutsche Theokratie als Ständestaat. Er repräsentierte eine politische Splittergruppe.

Leben Bearbeiten

Herkunft Bearbeiten

Adolf Stoecker wurde als zweites von vier Kindern des Wachtmeisters und vormaligen Schmieds Johann Christian Stoecker in kleinbürgerlichen Verhältnissen in Halberstadt geboren. Nach dem Abitur am Halberstädter Domgymnasium studierte er in Halle und Berlin Theologie. Er schloss sich zunächst der Landsmannschaft Neoborussia an, trat aus dieser 1855 aber aus, um das suspendierte Corps Borussia wieder aufzutun.[1] 1859 schloss er sein Studium mit dem theologischen und dem Oberlehrerexamen ab. Anschließend war er bis 1862 als Hauslehrer bei zwei adligen Familien in Zernickow in der Neumark und im kurländischen Rindseln tätig. 1862 reiste er über Deutschland und die Schweiz nach Italien, interessierte sich dabei für protestantische Bewegungen wie die Waldenser und besuchte den Vatikan.[2]

Adolf Stoecker ist nicht mit der Frauenrechtlerin Helene Stöcker verwandt.

Zur beruflichen und kirchenpolitischen Biographie Bearbeiten

Im Jahr 1863 wurde Stoecker Pfarrer in Seggerde (Altmark). 1867 wurde er vom Konsistorium in den Industrieort Hamersleben bei Magdeburg versetzt. Im selben Jahr heiratete er Anna Krüger, Tochter eines Brandenburger Kommerzienrats. In seiner Pfarrertätigkeit vertrat er eine schlichte Theologie, die er mit der angenommenen Simplizität seiner Adressaten begründete. „Nicht um neue, originelle Gedanken“ gehe es ihm, die würden seine Zuhörer nicht begreifen, sondern um „die alten einfachen Wahrheiten“. „Ein fröhliches Christentum“ sei sein „Ideal“, nämlich im Sinne von „freut euch, der Herr ist nahe“.[3]

Im Jahr 1871 musste Stoecker seine Pfarrstelle in Hamersleben verlassen. Die Gemeinde hatte sich einem von ihm aus sittlich-moralischen Gründen verhängten Verbot einer Tanzveranstaltung widersetzt. Unhaltbar geworden bat er um seine Versetzung. Noch im selben Jahr konnte er als Divisionspfarrer nach Metz in Elsaß-Lothringen gehen, das dem kurz zuvor begründeten Deutschen Reich einverleibt worden war. Sein Wirkungsfeld waren die preußischen Soldaten der Festung Metz, von den eingesessenen Metzern sah er sich als von „Deutschfeinden“ umgeben.[4]

Mit Aufnahme seiner ersten Pfarrstelle begann 1863 eine Korrespondenz mit dem Herausgeber der Neuen Evangelischen Kirchenzeitung, Hermann Meßner. Sie leitete eine bis 1886 andauernde Autorentätigkeit für diese Zeitschrift ein.

Am 17. Oktober 1874 trat Stoecker eine Stelle als vierter Hof- und Domprediger beim preußischen Hof am Berliner Dom an. Bei Hofe war man aufgrund seiner kaisertreuen und nationalistischen Artikel in der Neuen Evangelischen Kirchenzeitung auf ihn aufmerksam geworden, die religiöse Mary von Waldersee hatte zusätzlich für ihn geworben. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Generalsynodalvorstands der altpreußischen Landeskirche.

Im Jahr 1877 übernahm Stoecker die Leitung der Berliner Stadtmission. Aus der Stadtmission entwickelte sich eine Diakonie, die sich der Kranken, Behinderten und sozial benachteiligten Gruppen annahm. Von ihm verfasste und vervielfältigte „Pfennigpredigten“ erreichten zeitweise eine hohe Auflage. 1883 wurde er zum zweiten Hof- und Domprediger ernannt und 1887 Herausgeber der Deutschen evangelischen Kirchenzeitung.

Seine Stelle am Hof verlor er 1890 aufgrund seiner parallelen und umstrittenen politischen Aktivitäten. Im selben Jahr gründete er den Evangelisch-sozialen Kongress. Auch liberale Intellektuelle wie zum Beispiel Friedrich Naumann und Adolf von Harnack oder Otto Baumgarten gehörten ihm an.

Nachdem liberale Theologen den Evangelisch-sozialen Kongress dominierten, trat Stoecker, der den Liberalismus bekämpfte, 1896 wieder aus und gründete mit einigen Gleichgesinnten die Freie kirchlich-soziale Konferenz. Die Mitglieder dieser Vereinigung „gehörten ausschließlich der kirchlichen Rechten an“.[5]

Politische Biografie Bearbeiten

Allgemeines Bearbeiten

Im Jahr 1878 gründete sich wesentlich auf Stoeckers Initiative die „Christlich-Soziale Arbeiterpartei“.[6] 1881 wurde sie in „Christlich-Soziale Partei“ umbenannt. Im Gründungsjahr verabschiedete der Reichstag die sogenannten Sozialistengesetze (1878–1890). Sie verschärften die Repression gegen die zur Massenpartei aufsteigende Sozialistische Arbeiterpartei (SAP) und gegen andere sozialistische Zusammenschlüsse.

Ziel der CSAP war es, auf die Arbeiterschaft, soziale Basis der sozialistischen Bewegung („Sozialdemokratie“), einzuwirken, um sie ihren originären, nun von Illegalisierung bedrohten politischen Repräsentanten zu entfremden.

Nach dem Scheitern ihrer Strategie bei der Reichstagswahl 1878 wandten die Christlich-Sozialen sich als nur mehr Christlich-Soziale Partei von der Arbeiterschaft ab und orientierten sich mit antisemitischer Propaganda auf die Mittelschichten. Sie gaben ihre parteipolitische Selbstständigkeit auf und gliederten sich in die Deutschkonservative Partei (DKP) ein. Wahlpolitisch blieben sie eine Splittergröße. Stoecker blieb bis nach der Jahrhundertwende ihr einziger Reichstagsabgeordneter. Von 1879 bis 1898 war er Abgeordneter für Minden-Ravensberg im Preußischen Abgeordnetenhaus. Von 1881 bis 1893 und von 1898 bis 1908 repräsentierte er den Wahlkreis Siegen-Wittgenstein-Biedenkopf im Reichstag, bis 1896 als Vertreter der Deutschkonservativen Partei. Hier wurde er entgegen den wahlpolitischen Misserfolgen seiner Bewegung wie seiner Person im übrigen Reich regelmäßig mit ungewöhnlich großen Mehrheiten gewählt (1887 in den Hauptwahlen, also vor der Stichwahl: 77,9 %).[7]

Im politischen Spektrum der Kaiserzeit bildeten die Christlich-Sozialen während ihrer Zugehörigkeit zur Deutschkonservativen Partei den „äußersten rechten Flügel“.[8] Stoecker verfasste zu dieser Zeit auch Artikel in der Kreuzzeitung und war eng mit dem konservativen Politiker und Chefredakteur dieser Zeitung, Wilhelm Joachim von Hammerstein, in persönlicher Freundschaft verbunden. Zwischen 1887 und 1888 geriet Stoecker immer stärker in Widerspruch zur Politik von Reichskanzler Otto von Bismarck. Er hatte jedoch starken Einfluss auf den Kronprinzen Wilhelm, den er gegen Bismarck einzunehmen versuchte. Der Vorwärts, das Zentralorgan der SAP, wies mit der Veröffentlichung eines als „Scheiterhaufenbrief“ bezeichneten Dokuments nach, dass Stoecker gegen Bismarck intrigierte. Nach Bismarcks Entlassung durch Wilhelm II. im Jahr 1890 gewann Stoecker bei den Deutschkonservativen wieder an Einfluss. Noch im selben Jahr wurde Stoeckers Beförderung zum Oberhofprediger fällig, aber der Kaiser überging ihn, was die Aufforderung bedeutete, ein Entlassungsgesuch zu stellen. Wilhelm entsprach dem Gesuch Stoeckers in kürzester Frist.[9]

Auf dem „Tivoli-Parteitag“ gelang es den Antisemiten 1892 in der DKP unter Stoeckers Führung, den Antisemitismus im Parteiprogramm zu verankern. Als nach den Reichstagswahlen von 1893, die der sozialistischen Linken trotz deren Verbot einen großen Erfolg gebracht hatte, die Deutschkonservativen die Beseitigung des allgemeinen Wahlrechts diskutierten, unterstützte Stoecker – nicht in den Reichstag gewählt – diese Position. Er habe das demokratische Wahlrecht immer schon abschaffen wollen.[10]

Stoecker musste 1896 die DKP verlassen. Anlass dafür waren skandalöse Vorgänge, in die er sich verstrickt hatte. Seinem Freund von Hammerstein wurden schwere Unterschlagungen, Scheckfälschungen und sittlich-moralische Verfehlungen nachgewiesen, die zur nach außen gezeigten tiefen Christlichkeit seines Lebenswandels in scharfem Widerspruch standen. Stoecker hatte den Angegriffenen gedeckt. Auch seine Intrigen gegen Bismarck wurden ihm vorgehalten.[11] Nach dem Hinauswurf Stoeckers aus der DKP trat seine Bewegung erneut als Christlich-Soziale Partei an. Sie ging nun enge Allianzen mit anderen ebenfalls dezidiert antisemitischen Parteien und Vereinigungen ein.

 
Grab von Adolf Stoecker

Adolf Stoecker starb am 2. Februar 1909 im Alter von 73 Jahren in Gries bei Bozen im heutigen Südtirol, wo er sich zur Kur in der Villa Monsejour befand.[12] Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde an der Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg (Feld J).

Das stoeckersche Programm und der Antisemitismus Bearbeiten

Die Christlich-Sozialen, die Stoecker anführte, verbanden programmatisch althergebrachte, traditionelle und konservative Elemente mit eher neuartigen, progressiven und ungewohnten Ideen:

Zugleich brachten sie drei neue Momente in das rechte politische Lager ein:

  • Zum einen als neue Politikform die populistische „Bewegung“, mit der sie auf das allgemeine Verlangen nach demokratischer Teilhabe reagierten und ihre parlamentarischen Aktivitäten außerparlamentarisch unterstützten.
  • Zum zweiten eine antikapitalistische Phraseologie.[13]
  • Das verbindende Element war der Antisemitismus: Ob „Großkapital“ oder sozialistische Linke, die Gegner waren „verjudet“. Im christlich-sozialen Weltbild standen Juden und „Judenfreunde“ für alle Spielarten des Sozialismus, für den Linksliberalismus, den Kapitalismus, den Materialismus, den Atheismus. Sie alle seien Ausdrucksformen und Hervorbringungen des „internationalen Judentums“, das verschwörerisch die Unterwanderung und Vernichtung des „deutschen Volks“ – zu dem sie deutsche Juden nicht rechneten – plane.

In diesem Sinn betrachtete Stoecker sich als „Begründer“ und „Vater der antisemitischen Bewegung“.[14] Er erhob „als erster den Antisemitismus zum zentralen Credo einer modernen politischen Partei“.[15] Der Antisemitismus war und blieb sein „fundamental-zentrales“ Leitthema. Er war „ein integraler Bestandteil seines gesamten Denkens und seines öffentlichen Redens … Der Antisemitismus strukturierte und vitalisierte alles, was er sagte, schrieb und tat.“[16]

Stoecker war einer der Erstunterzeichner der „Antisemitenpetition“ prominenter Judengegner.[17] Sie denunzierte die Angehörigen der Minderheit als kollektive „Gefahr für unser Volksthum“. Sie verlangte unter anderem die Erfassung des jüdischen Bevölkerungsteils, den Ausschluss der jüdischen Deutschen aus allen obrigkeitlichen Funktionen und dem Lehramt der Volksschulen, ihre nur eingeschränkte Verwendung in den weiterführenden Schulen und der Justiz sowie ein Verbot der jüdischen Zuwanderung.[18] In diesem Sinne vertrat Stoecker die Christlich-Sozialen 1882 auf dem Internationalen Antisemitenkongreß in Dresden.

Da Stoecker der Ruf anhing, ein Tumulte auslösender Hetzer zu sein, bemühte er sich in öffentlichen Auftritten vor einem gediegenen Publikum um den Anschein der Seriosität, Konzilianz und Besonnenheit. Daraus ergaben sich immer wieder Lügen. Seine Unterschrift unter die Antisemitenpetition bietet ein anschauliches Beispiel. Im Zusammenhang mit der Interpellation Hänel 1881 antwortete er im Preußischen Landtag auf die Frage „Haben Sie unterschrieben?“ mit „Nein“, woraufhin ihm seine Unterschrift vorgehalten wurde.[19]

Gelegentlich distanzierte Stoecker sich vom Rassenantisemitismus. Andererseits zeigten er und seine Christlich-Sozialen sich solidarisch selbst mit Hermann Ahlwardt, dem wüstesten und zwielichtigsten Vertreter des „Radauantisemitismus“. Stoecker unterstützte Ahlwardt, der in ständiger Geldnot war und wegen Unterschlagung einer Schülerkasse aus dem Schuldienst entlassen worden war, auch finanziell.[20] Der in der wilhelminischen Gesellschaft allgemein verbreitete Antisemitismus ging Stoecker nicht weit genug. Er versuchte, ihn zu radikalisieren. So betrachteten er und seine Christlich-Sozialen den deutschkonservativen „Tivoli-Parteitag“ zwar als einen antisemitischen Erfolg, zumal es ihnen gelungen war, eine Verurteilung der „Ausschreitungen des Antisemitismus“ zu verhindern, kritisierten aber doch zugleich die „großen Unklarheiten in bezug auf die Judenfrage“ vieler Deutschkonservativer.[21]

Stoeckers antisemitische Aussagen schillerten zwischen einem traditionellen christlichen Antijudaismus und modernen ökonomisch, völkisch und rassisch begründeten Varianten, was ihre Anschlussfähigkeit erhöhte. Er trug maßgeblich zur Verbreitung des Antisemitismus in Politik, Kirche und Gesellschaft, vornehmlich aber im Protestantismus und in den konservativen Parteien bei. Er brüstete sich damit, „die Judenfrage aus dem literarischen Gebiet in die Volksversammlungen und damit in die politische Praxis eingeführt“ zu haben.[22]

Rezeption, Erinnerungskultur Bearbeiten

 
Stoecker in dem populären Bildband Das deutsche Führergesicht, 1939

Die völkische Rechte und mit ihr die Nationalsozialisten rezipierten Adolf Stoecker als ihren Vorläufer und Wegbereiter. Durchweg positiv aufgenommen wurde er auch innerhalb des Weimarer Protestantismus. 1928 erschien eine erste umfassende, sich als einflussreich erweisende Biographie durch den Historiker Walter Frank (Hofprediger Adolf Stoecker und die christlichsoziale Bewegung).[23] Sie war, so Frank, „aus dem Erlebnis der nationalsozialistischen Bewegung“ und der „Persönlichkeit“ Adolf Hitlers hervorgegangen, dem er „in herzlicher Verehrung“ seine Arbeit überbrachte.[24] Frank sah in Stoecker wie in Hitler in gleicher Weise „Retter des Vaterlandes“. 1935 erschien eine zweite inhaltlich unveränderte Auflage des inzwischen zum Referenten der NSDAP für Fragen des historischen Schrifttums im Stab von Rudolf Heß aufgestiegenen Verfassers. 1933 erschien eine Schrift des universitären Theologen Paul Le Seur über Stoecker als den „Propheten des Dritten Reiches“. „In das große Neuwerden, das unter Gottes Führung durch Adolf Hitler … ward“, sei doch „etliches aus Stoeckers Wort“ mit eingebracht.[25] Ebenfalls 1935 erschien in einem protestantischen Verlag eine positive Würdigung Stoeckers durch den christlich-sozialen Theologen Friedrich Brunstäd.[26]

Auch nach dem Ende des Nationalsozialismus verließ die bundesdeutsche Rezeption diese grundsätzlich affirmative Linie nicht.[27] Die Autoren lobten nun nicht weiter den stoeckerschen Antisemitismus, sie unterschlugen, relativierten und reduzierten ihn. Er sei nur „opportunistisch“ und von „sozial- und kirchenpolitischen Erwägungen“ motiviert gewesen.[28] Durchgängig positive Zuwendung erfuhr Stoecker von Autoren aus dem Siegerland. Es gehe nicht an, Stoecker als einen Wegbereiter des Nationalsozialismus hinzustellen. Ein „extremer“ Antisemit sei er so wenig gewesen wie ein Nationalist. Ihm sei es um „deutsches Volkstum und deutsche Sitte“ und um Christlichkeit zu tun gewesen.[29] Eine Aufzählung von Verdiensten und Würdigungen stellt der Artikel im populären Siegerländer Persönlichkeiten- und Geschlechter-Lexikon dar, dessen Verfasser Lothar Irle bekennender Antisemit, aktiver Nationalsozialist und führender Heimatchronist war.[30] Bis heute gibt es im Hauptort seines Wahlkreises Siegen-Wittgenstein-Biedenkopf eine nach ihm benannte Straße.[31] Bereits 1947 gab es einen Vorschlag der britischen Militärregierung, die nach einem „berüchtigten Judenhetzer“ benannte Straße umzubenennen. CDU und FDP lehnten gegen die Minderheit aus SPD und KPD ab. Ernst Bach als Sprecher der CDU erklärte Stoecker posthum zu einem potentiellen Retter vor dem Nationalsozialismus.[32] Alle Bemühungen einer Entfernung des Straßennamens blieben bis in die jüngste Zeit erfolglos. Sein 1969 mit Einführung des Evangelischen Namenkalenders eingerichteter Gedenktag am 7. Februar wurde erst mit Wirkung ab dem Kirchenjahr 2013/2014 abgeschafft. Der Kalender wurde bewusst als revidierbar konzipiert. In diesem allerdings vergleichsweise wenig bekannten Verzeichnis stand Stoecker einige Zeit neben zahlreichen kirchlichen Gegnern und Opfern des Nationalsozialismus. Der Vorstand der Liturgischen Konferenz hat auf Antrag der Synode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland schließlich entschieden, Adolf Stoecker nicht mehr im Namenkalender zu führen.[33][34] Die Großstädte Bielefeld, Bochum und Mülheim an der Ruhr haben ihre Stoecker-Straßen 1987, 2007[35] bzw. 1995[36] umbenannt. In Brieselang (Landkreis Havelland in Brandenburg) ist bis zum heutigen Tage eine Straße nach Adolf Stoecker benannt, zuletzt berichtete der Brieselanger Kurier darüber kritisch im November 2003.[37] In Hille-Eickhorst (Nordrhein-Westfalen) führte eine fünfeinhalbjährige, öffentliche Diskussion zwischen dem „Arbeitskreis Antisemitismus“ und Vertretern der evangelischen Kirche zur Umbenennung des Eickhorster Gemeindehauses. Dieses wurde 2007 von „Adolf-Stoecker-Haus“ in „Ev. Gemeindehaus Eickhorst“ umbenannt.[38] Inzwischen findet auch auf den Webseiten der von Stoecker mitbegründeten Berliner Stadtmission eine kritische Aufarbeitung von dessen antisemitischer Haltung statt.[39]

Entgegengesetzt die Schlussfolgerungen nichtdeutscher oder aus Deutschland geflüchteter Sozialwissenschaftler:[40] Hier findet sich bereits in den 1950er Jahren eine historisch-kritische Sichtweise, wie sie seit den ausgehenden 1980er Jahren auch deutsche Kirchen- und Zeithistoriker einzunehmen begannen. Inzwischen hat sie sich durchgesetzt.

Der Historiker Hans-Ulrich Wehler[41] kommt zu dem Schluss, Stoecker sei „Sprachrohr des Radauantisemitismus“ gewesen. Er „griff bedenkenlos jene bösartigen Klischees auf“, die dazu beitrugen, „die verhängnisvolle Entwicklung voranzutreiben, durch die der moderne Antisemitismus gesellschaftsfähig gemacht wurde“. „Wie skrupellos er das tat, enthüllen seine giftigen Tiraden gegen namentlich genannte Männer jüdischer Herkunft […] und seine perfiden Sympathien für ein energisches Vorgehen gegen jüdische Deutsche“. Stoecker repräsentiere eine „Politik der Gosse“.[42]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Der religiöse Geist in Volk und Heer während des französischen Krieges. Vortrag, Berlin 1876
  • Das moderne Judenthum in Deutschland, besonders in Berlin. Zwei Reden in der christl.-socialen Arbeiterpartei. Berlin 1879 (Die Rede Unsere Forderungen an das moderne Judenthum liegt im Volltext auf Wikisource vor)
  • Zur Handwerkerfrage. Vortrag, Breslau 1880
  • Die Bewegungen der Gegenwart im Lichte der christlichen Weltanschauung. Heidelberg 1881 online (PDF; 1,1 MB)
  • Die persönliche Verantwortung der Besitzenden und Nichtbesitzenden in der sozialistischen Bewegung und Gegenwart. Vortrag. Basel 1881
  • Eine entscheidende Stunde deutscher Geschichte. Halle 1881
  • „Wirket so lange es Tag ist!“ Festpredigt bei der 50-jährigen Jubelfeier der Elberfeld-Barmer-Gefängnis-Gesellschaft am 14. Oktober 1883 über Ev. Joh. 9, v. 1–4. Elberfeld 1884
  • Eins ist noth. Ein Jahrgang Volkspredigten über freie Texte. Berlin 1884
  • Christlich-Sozial. Reden und Aufsätze. Bielefeld 1885
  • Predigten. Berlin 1886
  • Den Armen wird das Evangelium gepredigt. Ein Jahrgang Volkspredigten über die Evangelien des Kirchenjahres. Berlin 1887
  • Die sozialen und kirchlichen Notstände in großen Städten. Vortrag, Stuttgart 1888
  • Die sonntägliche Predigt. Berlin 1889
  • Wandelt im Geist. Ein Jahrgang Volkspredigten über freie Texte. Berlin 1889
  • Sozialdemokratie und Sozialmonarchie. Leipzig 1891
  • Arm und Reich. Vortrag, Basel 1891
  • Innere Mission und sociale Frage. Leipzig 1891
  • Das Salz der Erde. Ein Jahrgang Zeitpredigten. Berlin 1892
  • Wach’ auf, evangelisches Volk!. Berlin 1893
  • Dreizehn Jahre Hofprediger und Politiker. Berlin 1895 Digitalisat
  • Verheißung und Erfüllung. Ein Jahrhundert Volkspredigten über alttestamentliche Texte. Berlin 1897
  • Die Leitung der Kirche. Ein Weckruf. Siegen 1899
  • Reden im neuen Reichstag 1899. Siegen 1899
  • An der Grenze zweier Jahrhunderte. Berlin 1900
  • Das Evangelium eine Gotteskraft. Ein Jahrgang Volkspredigten über die Evangelien der neuen Perikopen. Berlin 1900
  • Das christliche Sittlichkeitsideal und der Goethe-Bund. Hamburg 1901
  • Kann ein Christ Sozialdemokrat, kann ein Sozialdemokrat Christ sein? Berlin 1901
  • Beständig in der Apostellehre. Ein Jahrgang Volkspredigten über die Episteln der Eisenacher Perikopenreihe. Berlin 1901
  • Welche Gefahren drohen dem kirchlichen Bekenntnis seitens der modernen Theologie und was können die evangelischen Gemeinden tun zur Abwehr? Gütersloh 1902
  • Die drei Paladine des alten Kaisers. Erinnerungen aus großer Zeit. Essen 1906
  • Kirche und die Frauenfrage. Wismar 1907

Literatur Bearbeiten

  • Alf ChristophersenStoecker, Adolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 377 (Digitalisat).
  • Friedrich Brunstäd: Adolf Stoecker. Wille und Schicksal. Im Wichern-Verlag; Berlin 1935
  • Günter Brakelmann: Adolf Stoecker als Antisemit, Teil 1, Leben und Wirken Adolf Stoeckers im Kontext seiner Zeit. Spenner, Waltrop 2004, ISBN 3-89991-017-6.
  • Günter Brakelmann: Adolf Stoecker als Antisemit. Teil 2: Texte des Parteipolitikers und des Kirchenmannes. Spenner, Waltrop 2004.
  • Günter Brakelmann, Martin Greschat, Werner Jochmann: Protestantismus und Politik. Werk und Wirkung Adolf Stoeckers (= Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte. Bd. 17). Christians, Hamburg 1982, ISBN 3-7672-0725-7.
  • Max Braun: Adolf Stoecker, Gotha 1909 (Volksabende, H. 21);
  • Helmut Busch: Die Stoeckerbewegung im Siegerland. Diss. phil. Universität Marburg (1964), hrsg. von der Forschungsstelle Siegerland, Siegen 1968.
  • Hans Engelmann: Kirche am Abgrund. Adolf Stoecker und seine antijüdische Bewegung (= Studien zu jüdischem Volk und christlicher Gemeinde. Bd. 5), Westberlin 1984, ISBN 3-923095-55-4.
  • Dieter Fricke: Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789–1945). Bd. 1, Köln 1983, S. 440–454.
  • Martin Greschat: Protestantischer Antisemitismus in wilhelminischer Zeit. Das Beispiel des Hofpredigers Adolf Stoecker. In: Günter Brakelmann, Martin Rosowski (Hrsg.): Antisemitismus. Von religiöser Judenfeindschaft zur Rassenideologie. Göttingen 1989, S. 27–51.
  • Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945. Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 158; uni-kassel.de (PDF; 2,2 MB).
  • Urs Hofmann: Die Rezeption von Adolf Stoecker und seine Reden in der protestantischen Presse der 1880er Jahre. Antisemitismus in Basel. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 104, 2004, S. 83–116. (Digitalisat)
  • Michael Imhof: „Einen besseren als Stoecker finden wir nicht.“ Diskursanalytische Studien zur christlich-sozialen Agitation im deutschen Kaiserreich (= Oldenburger Schriften zur Geschichtswissenschaft. Bd. 3). Oldenburg 1996, ISBN 3-8142-0560-X (online).
  • Wanda Kampmann: Adolf Stoecker und die Berliner Bewegung. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. 13 (1962), S. 558–579.
  • Grit Koch: Adolf Stoecker 1835–1909. Ein Leben zwischen Politik und Kirche (= Erlanger Studien. Bd. 101). Palm u. Enke, Erlangen/Jena 1993, ISBN 3-7896-0801-7.
  • Paul W. Massing: Vorgeschichte des politischen Antisemitismus. Frankfurt a. M. 1959.
  • Franz Mehring: Herr Hofprediger Stöcker der Socialpolitiker. Eine Streitschrift. Schünemann, Bremen 1882.
  • Ulrich Friedrich Opfermann: „Im Volksleib schlimmer als der Tuberkulosen-Bazillus“. Zu Verbreitung und Rezeption des christlich-sozialen Antisemitismus 1881–1914. In: Siegener Beiträge. Jahrbuch für regionale Geschichte, 11 (2006), S. 109–146; 12 (2007), S. 81–113.
  • Peter G. J. Pulzer: Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1876–1914. Göttingen 2004.
  • Uwe PuschnerStoecker, Adolf. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1507–1511.
  • Imke Scheib: Christlicher Antisemitismus im deutschen Kaiserreich. Adolf Stoecker im Spiegel der zeitgenössischen Kritik. EVA, Leipzig 2021, ISBN 978-3-374-06952-1.
  • Stefan Scheil: Die Entwicklung des politischen Antisemitismus in Deutschland von 1881 bis 1912. Eine wahlgeschichtliche Untersuchung. Berlin 1999.
  • Jeremy Telman: Adolf Stoecker. Anti-Semite with a Christian mission. In: Jewish History, 9 (1995), Nr. 2, S. 93–112.
  • Shulamit Volkov: Die Juden in Deutschland 1780–1918. München 1994.
  • Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. 1849–1914. Band 3. München 1995, S. 921–934.
  • Joachim Bennewitz: Adolf Stoecker: Theologe, Politiker und Antisemit. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 3, 1999, ISSN 0944-5560, S. 11–18 (luise-berlin.de).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Adolf Stoecker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Adolf Stoecker – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. KCL 1910, 96/190.
  2. Alle Angaben nach: Grit Koch: Adolf Stoecker 1835–1909. Ein Leben zwischen Politik und Kirche. (= Erlanger Studien, Band 101), Palm u. Enke, Erlangen und Jena 1993, S. 15 ff.
  3. Dietrich von Oerzen (Hrsg.): Adolf und Anna Stoecker. Brautbriefe. Schwerin 1913, zit. nach: Grit Koch: Adolf Stoecker 1835–1909. Ein Leben zwischen Politik und Kirche (= Erlanger Studien, Band 101), Erlangen und Jena 1993, S. 19 f.
  4. Dietrich von Oerzen (Hrsg.): Adolf und Anna Stoecker. Brautbriefe. Schwerin 1913, zit. nach: Grit Koch: Adolf Stoecker 1835–1909. Ein Leben zwischen Politik und Kirche (= Erlanger Studien, Band 101), Erlangen und Jena 1993, S. 39 f., 46.
  5. Helmut Busch: Die Stoeckerbewegung im Siegerland. Ein Beitrag zur Siegerländer Geschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Siegen 1968, S. 84.
  6. Vgl. dazu eine Rede Stoeckers zum Programmentwurf abgedruckt in: Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867 bis 1914, I. Abteilung: Von der Reichsgründungszeit bis zur Kaiserlichen Sozialbotschaft (1867–1881), 8. Band: Grundfragen der Sozialpolitik in der öffentlichen Diskussion: Kirchen, Parteien, Vereine und Verbände, bearbeitet von Ralf Stremmel, Florian Tennstedt und Gisela Fleckenstein, Darmstadt 2006, Nr. 141; das Programm ist unter Nr. 142 abgedruckt.
  7. Ulrich Friedrich Opfermann: „Mit Scheibenklirren und Johlen“. Juden und Volksgemeinschaft im Siegerland und in Wittgenstein im 19. und 20. Jahrhundert. Siegen 2009, S. 33.
  8. Paul W. Massing: Vorgeschichte des politischen Antisemitismus. Frankfurt a. M. 1959, S. 121.
  9. Imke Scheib: Christlicher Antisemitismus im deutschen Kaiserreich. Adolf Stoecker im Spiegel der zeitgenössischen Kritik. EVA, Leipzig 2021, ISBN 978-3-374-06952-1, S. 246; siehe zu Stockers Entlassung auch Bernd Andresen: Die Hofprediger als Politiker. In: Detlef Plöse (Hrsg.): Der Berliner Dom. Geschichte und Gegenwart der Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin. Jovis, Berlin 2001, ISBN 3-931321-67-3, S. 176 f.
  10. Grit Koch: Adolf Stoecker 1835–1909. Ein Leben zwischen Politik und Kirche. (= Erlanger Studien, Band 101), Palm u. Enke, Erlangen und Jena 1993, S. 148 f.
  11. Paul W. Massing: Vorgeschichte des politischen Antisemitismus. Frankfurt a. M. 1959, S. 127 f.
  12. Vgl. dazu den Bericht des Bozener Tagblatts Der Tiroler vom 8. Februar 1909, S. 4 (Digitalisat).
  13. Ulrich Friedrich Opfermann: „Mit Scheibenklirren und Johlen“. Juden und Volksgemeinschaft. Siegen 2009, S. 35 f.
  14. Dieter Fricke: Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789–1945). Band 1, Köln 1983, S. 440–454, hier: S. 443; Von Berlin. In der gestrigen Stöckerversammlung … In: Staatsbürger-Zeitung. 22. Juli 1893; Parteibewegung. In: Siegerländer Volksfreund. 15. April 1893
  15. Shulamit Volkov: Die Juden in Deutschland 1780–1918. München 1994, S. 49
  16. Günther Brakelmann: Adolf Stoecker und die Sozialdemokratie. In: Günther Brakelmann, Werner Jochmann, Martin Greschat: Protestantismus und Politik. Werk und Wirkung Adolf Stoeckers (Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte, Band XVII), Hamburg 1982, S. 84–122, hier: S. 106.
  17. Helmut Busch: Die Stoeckerbewegung im Siegerland. Ein Beitrag zur Siegerländer Geschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Siegen 1968, S. 5
  18. Nach: Johannes T. Groß: Ritualmordbeschuldigungen gegen Juden im Deutschen Kaiserreich (1871–1914). Berlin 2002, S. 178
  19. Siehe: Wanda Kampmann: Adolf Stoecker und die Berliner Bewegung. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. Band 13, 1962, S. 575.
  20. Die Ausschreitungen der Antisemiten. In: Siegerländer Volksfreund. 6. Dezember 1892; Wolfgang Benz: Was ist Antisemitismus? München 2004, S. 106; Paul W. Massing: Vorgeschichte des politischen Antisemitismus. Frankfurt a. M. 1959, S. 88–93.
  21. Paul W. Massing: Vorgeschichte des politischen Antisemitismus. Frankfurt a. M. 1959, S. 67–71; Der allgemeine konservative Parteitag. In: Siegerländer Volksfreund. 13. Dezember 1892; Der konservative Parteitag. In: Siegerländer Volksfreund. 15. Dezember 1892.
  22. Zit. nach: Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. 3. Band, München 1995, S. 922.
  23. Walter Frank: Hofprediger Adolf Stoecker und die christlichsoziale Bewegung. Berlin 1928; 2. Auflage, Hamburg 1935.
  24. Michael Imhof: „Einen besseren als Stoecker finden wir nicht.“ Diskursanalytische Studien zur christlich-sozialen Agitation im deutschen Kaiserreich (= Oldenburger Schriften zur Geschichtswissenschaft, Band 3), Oldenburg 1996, S. 40.
  25. Paul Le Seur: Adolf Stoecker, der Prophet des Dritten Reiches. Erinnerungen von P. Le Seur. Berlin 1933, S. 2.
  26. Brunstäd: Adolf Stoecker. Wille und Schicksal. Berlin 1935
  27. Siehe z. B.: Friedrich Brunstäd: Adolf Stoecker als Theologe. In: Friedrich Brunstäd: Gesammelte Aufsätze und kleinere Schriften. hrsg. von Eugen Gerstenmaier und Carl Gunther Schweitzer, Berlin 1957
  28. Grit Koch: Adolf Stoecker 1835–1909. Ein Leben zwischen Politik und Kirche. (= Erlanger Studien, Band 101), Erlangen und Jena 1993, S. 94. Die Arbeit, eine Dissertation, wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung finanziert.
  29. Helmut Busch: Die Stoeckerbewegung im Siegerland. hrsg. von der Forschungsstelle Siegerland, Siegen 1968, S. 147. Die Arbeit, eine Dissertation, wurde von der Stadt Siegen herausgegeben.
  30. Lothar Irle: Siegerländer Persönlichkeiten- und Geschlechter-Lexikon. Siegen 1974, S. 336.
  31. Der Straßenname schreibt den Namen falsch („Stöcker“), deckt sich so aber mit der Schreibvariante des im Siegerland häufiger auftretenden Namens.
  32. Heftiger Disput um Straßennamen; in: Westfalenpost, Regionalteil Siegerland, 14. November 1947. Statt Väter – Verderber der Demokratie; in: Freiheit, 18. November 1947. Die Tradition wird nicht geändert […]; in: Westfälische Rundschau, Regionalteil Siegerland, 15. November 1947.
  33. Persönliche Korrespondenz eines Benutzers mit Dr. Goldschmidt, Liturgische Konferenz, 9. Dezember 2013
  34. Adolf Stoecker. In: heiligenlexikon.de
  35. Straßenbenennungen 2007: Inhaltsverzeichnis. Anne-Frank-Straße. In: bochum.de. Stadt Bochum, archiviert vom Original am 4. Dezember 2017; abgerufen am 3. Dezember 2017.
  36. Umbenennungen. In: derwesten.de. 1. März 2012, archiviert vom Original am 4. Dezember 2017; abgerufen am 1. Januar 2018.
  37. „Ursprung Brieselanger Straßennamen. Heute: Adolf-Stoecker-Straße“, Brieselanger Kurier, IV/11 vom 11. November 2003.
  38. Der „Arbeitskreis Antisemitismus“ ist Teil des Projektes „Zeitgeschichte Minden“ und wird von einem Sozialwissenschaftler und einem Hobbyhistoriker betrieben. Auf der Homepage und auch in Buchform können sich Leser über die regionalgeschichtlichen Aspekte von Antisemitismus und Nationalsozialismus im Raum Minden informieren. Neuer Name für Gemeindehaus. Kirchengemeinde Hille reagiert auf Kritik. In: Mindener Tageblatt, 31. August 2007, S. 13.
  39. Auseinandersetzung und Aufarbeitung. Berliner Stadtmission, abgerufen am 18. August 2023.
  40. Siehe z. B.: Louis Leo Snyder: German Nationalism. The Tragedy of a People. Extremism contra Liberalism in modern German History. Harrisburg 1952; Paul W. Massing: Vorgeschichte des politischen Antisemitismus. Frankfurt a. M. 1959
  41. Im calvinistischen und freikirchlichen Freudenberg bei Siegen geboren und im benachbarten ganz ähnlich strukturierten Oberbergischen großgeworden, mit dem fundamentalistischen Protestantismus daher auch biographisch vertraut.
  42. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. 3. Band, München 1995, S. 922.