Adeodatus (Augustinus)

Sohn des Augustinus von Hippo

Adeodatus (lateinisch „von Gott geschenkt“[1]; * Sommer 372; † nach 388) war ein Sohn des Augustinus von Hippo und seiner namentlich nicht bekannten Lebensgefährtin.

Über das Leben des Adeodatus sind im Wesentlichen nur die spärlichen aus den Confessiones bekannten Fakten überliefert.[2] Augustinus trennte sich in Italien aus Anlass seiner Bekehrung zum Christentum nach 15-jähriger Beziehung von seiner Lebensgefährtin und veranlasste sie zur Heimreise nach Africa.[3] Adeodatus blieb beim Vater und wurde gemeinsam mit diesem Ostern 387 von Ambrosius von Mailand getauft.[4] Er starb vermutlich bald nach der Ende 388 erfolgten Rückkehr seines Vaters in dessen Heimatstadt Thagaste, also vermutlich um das Jahr 389/90, doch ist eine genaue Datierung nicht möglich.“[5]

In seinem Werk De magistro (Über den Lehrer/Der Lehrer), das im Jahr 388 oder kurz danach entstanden ist, behandelt Augustinus sprachphilosophische Themen in einem fiktiven Dialog mit seinem kurz zuvor verstorbenen Sohn.[6]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. lateinische Form von Theodor, Θεόδωρος
  2. Siehe etwa Augustinus, Confessiones 9,6; 9,12.
  3. Confessiones 6,15.
  4. Im sechsten Kapitel des neunten Buches seiner „Bekenntnisse“ schreibt Augustinus: „Als nun die Zeit kam, wo ich mein Taufgesuch einreichen mußte, verließen wir das Landgut und kehrten nach Mailand zurück. […] Auch den Knaben Adeodatus nahmen wir mit uns, den Sohn, den ich in Sünden gezeugt hatte. Doch du hattest ihn gut geschaffen. Fünfzehn Jahre war er alt und übertraf an Geist manche ältere und gelehrte Männer.
  5. Augustin/Augustinismus I. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 4, de Gruyter, Berlin / New York 1979, ISBN 3-11-007714-0, S. 651.
  6. Im sechsten Kapitel des neunten Buches seiner Bekenntnisse schreibt Augustinus dazu: „In einem meiner Bücher, ‚Der Lehrer‘ betitelt, lasse ich den Adeodatus mit mir sprechen. Du weißt es, daß alle Gedanken, die ich ihn dort sprechen lasse, wirklich die seinigen waren, obwohl er erst im sechzehnten Lebensjahre stand.“