1219
Der Danebrog fällt während der Schlacht von Lyndanisse vom Himmel, Gemälde von Christian August Lorentzen (1809)
Der Danebrog fällt während der Schlacht von Lyndanisse vom Himmel, Gemälde von Christian August Lorentzen (1809)
In der Schlacht von Lyndanisse der Dänen unter
König Waldemar II. gegen die heidnischen Esten
fällt der Legende nach der Danebrog vom Himmel.
1219 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 667/668 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1211/12
Buddhistische Zeitrechnung 1762/63 (südlicher Buddhismus); 1761/62 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 65. (66.) Zyklus

Jahr des Erde-Hasen 己卯 (am Beginn des Jahres Erde-Tiger 戊寅)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 581/582 (Jahreswechsel April)
Iranischer Kalender 597/598
Islamischer Kalender 615/616 (Jahreswechsel 18./19. März)
Jüdischer Kalender 4979/80 (11./12. September)
Koptischer Kalender 935/936
Malayalam-Kalender 394/395
Seleukidische Ära Babylon: 1529/30 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1530/31 (Jahreswechsel Oktober)

Spanische Ära 1257
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1275/76 (Jahreswechsel April)

Ereignisse Bearbeiten

Politik und Weltgeschehen Bearbeiten

Nord- und Osteuropa Bearbeiten

 
Der Ostseeraum 1219

Frankreich Bearbeiten

 
Manuskriptseite aus dem Gesang vom Albigenserkreuzzug mit der Einnahme von Marmande
  • Die Kreuzfahrer verüben nach der Eroberung der Stadt Marmande ein Massaker an der Bevölkerung.
  • 17. Juni: Die Kreuzzugstruppen erreichen Toulouse. Nach einer mehrwöchigen Belagerung bricht Ludwig am 1. August den Kreuzzug ab und tritt die Rückreise nach Nordfrankreich an. Raimund VI. und sein Sohn Raimund VII. greifen daraufhin die verbliebenen Kreuzfahrer an und machen sich an die Rückeroberung des Languedoc.

Iberische Halbinsel Bearbeiten

  • Juli: Nachdem Graf Sancho von Roussillon im Vorjahr die Regentschaft für die Krone Aragón zurückgelegt hat, bestimmt Papst Honorius III. einen neuen Regentschaftsrat für den minderjährigen König Jakob I. von Aragón. Diesem steht nun Vizegraf Wilhelm II. von Béarn als Prokurator vor. Um dieselbe Zeit verlässt der zehnjährige Jakob aus eigenem Willen die Burg von Monzón und schließt sich in Saragossa einer der konkurrierenden Adelsfraktionen des Landes an, in deren Gefolge er erste Kampferfahrungen sammelt.

Fünfter Kreuzzug Bearbeiten

 
Giotto: Franz von Assisi predigt dem Sultan al-Kamil
 
Großmeisterwappen Pedros de Montaigu
 
Friedrichs Versprechen in Hagenau

Weitere Ereignisse im Nahen Osten Bearbeiten

  • 1. Mai: Die erst wenige Wochen alte Isabella folgt ihrem verstorbenen Vater Leo II. als Königin von Armenien. Ursprünglich hat Leon, der keine Söhne, sondern als männlichen Nachkommen nur einen Enkel von seiner ältesten Tochter Rita hatte, auf Anraten seiner Mutter Rita seinen Großneffen Ruben als Nachfolger vorgesehen, und lässt Prinz Georg, den unehelichen Sohn von König Mleh blenden, um die Nachfolge zu sichern. Kurz vor seinem Tod ernennt er aber seine kleine Tochter Zabel zu seiner Nachfolgerin. Die Regentschaft übernehmen der Seneschall Adam von Gastin und Patriarch Johannes, der aber noch im selben Jahr stirbt. Es ist geplant, Zabel mit Andreas, dem Sohn des Königs Andreas II. von Ungarn zu verheiraten, der dann auch die Herrschaft übernehmen soll. Auf die Nachricht vom Tode Leons hin erscheint dieser aber niemals.
  • Die lateinische Regentin Jolante von Flandern sucht einen friedlichen Ausgleich mit dem verfeindeten griechischen Kaiser von Nicäa, Theodor I. Laskaris, und verheiratet ihre Tochter Maria von Courtenay an diesen. Als Jolante wenig später stirbt, fordert Theodor die Herrschaft über Konstantinopel ein, was ihm die lateinischen Barone allerdings verwehren. Daraufhin kommt es zu neuerlichen Kämpfen zwischen den beiden Kaiserreichen. Jolantes Sohn Philipp II., Graf von Namur, lehnt die ihm angebotene Kaiserkrone ab und empfiehlt seinen jüngeren Bruder Robert, der sich auf den Weg in den Osten macht.
  • Bohemund IV., Graf von Tripolis, vertreibt seinen Neffen Raimund II. Ruben und wird neuerlich Fürst von Antiochia.

Mongolenreich Bearbeiten

Japan Bearbeiten

Stadtrechte und urkundliche Ersterwähnungen Bearbeiten

Religion Bearbeiten

 
Die Urkunde König Friedrichs II. vom 15. August 1219
 
Siegel Waldemars II.

Katastrophen Bearbeiten

  • 16. Januar: Eine schwere Sturmflut trifft die Nordseeküste: Bei der Ersten Marcellusflut kommen rund 36.000 bis 50.000 Menschen ums Leben. Besonders schwer ist Westfriesland betroffen. Hier durchbricht die Nordsee einen natürlich entstandenen Sanddeich, wodurch die Meeresbucht Zuiderzee entsteht, das heute künstlich von der Nordsee getrennte IJsselmeer. Sie ist die erste große Sturmflut an der Nordsee, von der ein Augenzeugenbericht existiert: Der Prämonstratenser-Chorherr Emo von Wittewierum erklärt das Naturereignis als „Sintflut“ als Strafe für unsere Verbrechen.
  • Am 14. September bricht die natürliche Barriere am Lac de Saint-Laurent in Frankreich, und der aufgestaute See entleert sich. Eine Flutwelle stürzt das Tal der Romanche hinunter bis zur Mündung in den Drac und weiter bis zur Isère. Grenoble bleibt von der ersten Welle weitgehend verschont, aber in der Isère entsteht ein Rückstau, wodurch den fliehenden Menschen der Fluchtweg abgeschnitten wird. Durch die Fluten kommt die Hälfte der Bevölkerung in Grenoble um.

Geboren Bearbeiten

Gestorben Bearbeiten

Erstes Halbjahr Bearbeiten

  • 12. Februar: Robert von Courson, englischer Kardinal, päpstlicher Legat und Kanzler der Universität Paris (* um 1165)
  • 13. Februar: Minamoto no Sanetomo, japanischer Shōgun des Kamakura-Shōgunats und Dichter (* 1192)
  • 17. März: Rudolf I., Pfalzgraf von Tübingen (* um 1160)
  • 16. April: Hugh de Mapenore, Bischof von Hereford
  • 1. Mai: Leo II., König von Armenien
  • 1. Mai: Rudolf I., Herr von Issoudun und Graf von Eu
 
Die Liegefigur von William Marshal in der Temple Church
  • 14. Mai: William Marshal, englischer Ritter normannischer Abstammung, Regent und Lord Marshal von England (* 1144)
  • 24. Mai: Meingoth, Abt des Zisterzienserklosters in Ebrach
  • 15. Juni: Theoderich, Bischof von Estland und Gründer des Schwertbrüderordens
  • um den 15. Juni: Georg, Graf zu Wied und Kreuzfahrer
  • 17. Juni: David von Schottland, Earl of Huntingdon, schottischer Hochadliger (* um 1144)

Zweites Halbjahr Bearbeiten

  • 27. Juli: Jean de Béthune, Bischof von Cambrai
  • 13. August: Gerhard I., Bischof von Osnabrück und Erzbischof von Hamburg-Bremen
  • August: Milon IV., Graf von Bar-sur-Seine, Vizegraf von Chartres und Herr von Le Puiset (* um 1170)
  • nach dem 1. September: Berthold II., Bischof von Naumburg
  • vor dem 22. September: John de Courcy, anglonormannischer Adliger, Justiciar of Ireland (* um 1160)
  • Oktober: Walter III. von Châtillon, Herr von Châtillon, Troissy, Crécy, Montjay, Broigny und Pierrefonds, sowie Graf von Saint-Pol
  • 3. November: Saer de Quincy, 1. Earl of Winchester, anglo-normannischer Adeliger
  • 5. November: Hugo IX., Herr von Lusignan, Graf von La Marche und Kreuzritter (* 1163 oder 1168)
  • vermutlich 2. Dezember: Richalm von Schöntal, Abt im Kloster Schöntal

Genaues Todesdatum unbekannt Bearbeiten

Gestorben um 1219 Bearbeiten

  • 1217/1219: Peter von Courtenay, Lateinischer Kaiser von Konstantinopel (* um 1155)
  • 1218 oder 1219: Oliver FitzRoy, englischer Adeliger, unehelicher Sohn von Johann Ohneland

Weblinks Bearbeiten

Commons: 1219 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien