Die Gemeinde Álftanes (['aul̥taˌnɛːs], isländisch Sveitarfélagið Álftanes) war bis 31. Dezember 2012 eine der Gemeinden Islands. Sie lag in der Hauptstadtregion (Höfuðborgarsvæðið) der Hauptstadt Reykjavík. Seit 2013 ist Álftanes ein Teil von Garðabær.[1]

ehemals Gemeinde Álftanes
(Sveitarfélagið Álftanes)
Basisdaten
Staat: Island Island
Region: Höfuðborgarsvæðið
Wahlkreis: Suðvesturkjördæmi
Sýsla: Kreisfrei
jetzt Gemeinde: Garðabær
letzte Einwohnerzahl: 2484 (1. Januar 2011 )
Fläche: 5 km²
Bevölkerungsdichte: 496,8 Einwohner/km²
Postleitzahl: 225
Politik
Kontakt
Karte
Lage von Gemeinde Álftanes

Koordinaten: 64° 6′ N, 22° 1′ W

Álftanes

Am 1. Januar 2011 hatte die Gemeinde 2.484 Einwohner. Die Fläche der Gemeinde betrug 5 km². Hier liegt Bessastaðir, Amtssitz des isländischen Staatsoberhauptes.

Name Bearbeiten

Der Name rührt teilweise vom ursprünglichen Besiedelungsort, einer Landzunge (isl. nes[2]) her. álft entspricht dem deutschen Wort Schwan[3]. Der Name bedeutet also Schwanenhalbinsel.

Lage Bearbeiten

Die Halbinsel Álftanes und damit die Gemeinde liegt zwischen den Fjorden Hafnarfjörður (Fjord) im Süden und Skerjafjörður im Norden.

Angrenzende Gemeinden sind im Süden Hafnarfjörður, im Westen Garðabær und Kópavogur, jenseits des Skerjafjörður im Nordwesten Reykjavík und im Norden Seltjarnarnes.

Geologie Bearbeiten

Quer über die Halbinsel erstreckt sich eine Moräne. Diese zeigt die weiteste Ausdehnung isländischer Gletscher während der Eiszeit an. Sie stammt aus der Jüngeren Dryaszeit und ist etwa 10.200 Jahre alt.[4]

Geschichte Bearbeiten

Schon der offizielle erste Siedler Islands Ingólfur Arnarson, soll Anspruch auf den Grund erhoben haben.[5]

Das Land um Álftanes war in der Vergangenheit dicht besiedelt. In früherer Zeit galt es als bekannter Fischerort.[6]

Bessastaðir Bearbeiten

 
Bessastaðir (2015).

Erste Erwähnungen von Bessastaðir finden sich in der Íslendinga saga, wobei erwähnt wird, dass der Grund Snorri Sturluson gehört hätte.[7]

Schon 1241, sofort nach Snorris Tod, gelangte der Besitz in das Eigentum des Königs von Norwegen und blieb in königlichem Besitz nach 1380, als Island Dänemark zugeschlagen wurde, und bis in die Neuzeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Während dieser Zeit befand sich hier der Sitz des königlichen Gouverneurs, der etwa 1627, während des Türkenüberfalls, von hier aus die Verteidigung des Landes organisierte.

Danach wurde dort die erste Lateinschule des Landes eingerichtet, die aber später nach Reykjavík verlegt wurde. Es folgten wechselnde Besitzer, darunter der Dichter Grímur Thomsen. 1941 ging der Besitz an den Staat Island, der ihn ab 1944 als Wohn- und neben einem Stadthaus auch als Amtssitz des jeweiligen Staatspräsidenten nützte.[7]

Hof Eyvindarstaðir Bearbeiten

Auf dem Hof Eyvindarstaðir in Álftanes wuchs in der ersten Mitte des 19. Jahrhunderts der Dichter und Naturwissenschaftler Benedikt Gröndal (1826–1907) auf.[7]

Entstehung der Gemeinde Álftanes Bearbeiten

Die Gemeinde entstand im Jahre 1878, als die Gemeinde Álftaneshreppur in die beiden Gemeinden Garðahreppur (heute Garðabær) und Bessastaðahreppur geteilt wurde. Bessastaðahreppur wurde 2004 in Sveitarfélagið Álftanes umbenannt. Seit 1. Januar 2013 ist Álftanes Teil der Stadt Garðabær.

Städtepartnerschaften Bearbeiten

In Island existieren auch Städtepartnerschaften innerhalb des eigenen Landes.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Álftanes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Breyting á sveitarfélagaskipan á Íslandi frá 1950 (MS Word; 411 kB)
  2. H. U. Schmid: Wörterbuch Isländisch-Deutsch. Buske, Hamburg 2001, 167
  3. H. U. Schmid: Wörterbuch Isländisch-Deutsch. Buske, Hamburg 2001, 14
  4. Thor Thordarson, Armann Hoskuldsson: Iceland. Classic Geology in Europe 3. Terra, Harpenden 2002, 55
  5. Off. Website der Gemeinde (englisch); abgerufen am 1. Juli 2011
  6. T. Einarsson, H. Magnússon (Hrsg.): Íslandshandbókin. Náttúra, saga og sérkenni. 1. bindi. Örn og Örlygur, Reykjavík 1989, S. 70 f.
  7. a b c Vegahandbókin. Landmælingar Íslands, Reykjavík 2006, 205
  8. Álftanes orðinn vinabær, Jökull. (PDF; 2,2 MB) Snæfellsbær, 276 tbl., 6. árg., 19. Oktober 2006 (isländisch); abgerufen am 13. August 2011.